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Bericht Bundesjugendausschuss 2017 in Bad Blankenburg

Bad Blankenburg (fn-press). Die Aufgaben und Anforderungen, denen sich der Pferdesport stellen muss, werden immer größer. Das spiegelt sich auch im Jugendbereich wider, dessen Vertreter sich in Bad Blankenburg in Thüringen zu ihrer Jahrestagung trafen. Von der Saisonauswertung und -planung im Spitzensport bis zu Projekten aus dem Breitensport und der Allgemeinen Jugendarbeit reichte die Themenpalette, mit denen sich der Bundesjugendausschuss der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) befasste.

Lobende Worte, aber auch Kritik äußerte FN-Bundesjugendwartin Heidi van Thiel in ihrer Rede. Mit 16 Gold-, acht Silber- und fünf Bronzemedaillen behaupteten die deutschen Nachwuchsreiter, -fahrer und -voltigierer in diesem Jahr einmal mehr ihre internationale Spitzenposition. Als besonders erfreulich hob von Thiel die Tatsache hervor, dass in jüngster Zeit viele der gerade noch im U21-Lager erfolgreichen Reiter den Weg in den Spitzensport und sogar bis zum Championat gefunden haben. „Reiter wie Laura Klaphake, Maurice Tebbel, Simone Blum oder auch Sönke Rothenberger sind mit optimaler Betreuung groß geworden und haben innerhalb unseres Turnier- und Aufbausystems ihr Rüstzeug für den großen Sport erworben“, sagte van Thiel. Sie wies aber auch darauf hin, dass der Nachwuchs nicht von selbst nachwächst. „Wir sollten immer daran arbeiten, dass Vereine und Betriebe Angebote für Anfänger bereithalten“, sagte sie und betonte, dass Talentförderung hin zum Turniersport großes Engagement von allen Seiten voraussetzt. Dies alles sei jedoch nicht möglich, ohne Akzeptanz für den Pferdesport im Allgemeinen und für den Spitzensport im Besonderen, so van Thiel.

Thema Alkohol im Sport

Zur Außenwirkung des Pferdesports gehört auch das Auftreten der Sportler und vor allem der Kaderathleten in der Öffentlichkeit. In einem Diskussionsschwerpunkt über die Werte im Pferdesport ging es insbesondere um das Thema Alkohol im Sport. „Unsere Jugendlichen sind nicht besser oder schlechter als andere. Aber wir müssen uns dem Problem stellen, wie andere Sportverbände auch“, sagte van Thiel. Priorität habe die Prävention vor Alkoholmissbrauch. „Gerade die 12- bis 17-Jährigen zeigen ausgeprägtes Experimentierverhalten. Hier muss man zielgerecht und frühzeitig ansetzen. Was dazugehört, sind die Akzeptanz der Eltern und Trainer und klare Regeln“, so van Thiel. Dr. Dennis Peiler, Geschäftsführer des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR), kündigte eine Überarbeitung der Handlungsrichtlinien für Kaderangehörige an, die auch in den Kaderrahmenvereinbarungen verankert werden sollen.

FN-Initiative PM-Ponyspaß

Ein flammendes Plädoyer für die Ausbilder an der Basis und die FN-Initiative „PM-Ponyspaß“ hielt Ulrike Mohr aus Bensheim. Die Betreiberin dreier erfolgreicher Kinderreitschulen wurde zusammen mit Sonja Rohlfing im vergangenen Jahr für den Bereich Breitensport in die Bundesjugendleitung gewählt. „Die Basisausbilder bringen die Kinder ans Pferd, aber haben kaum eine Stimme. Sie erleben kaum Anerkennung und Wertschätzung, weil sie keine Goldmedaillen oder Erfolge beim Turnier vorweisen können“, sagte sie und mahnte angesichts sinkender Mitgliederzahlen: „Wir laufen auf ein Problem zu.“ Ihre Forderung an die Jugendvertreter: „Wir brauchen neue Maßnahmen und vor allem Trainer, die speziell für die Basis ausgebildet sind.“ Gerade habe sie Ausbilder erlebt, die ihre Pferde nicht nach China verkaufen wollten, weil es dort „keine Pferdeleute“ gäbe. „Aber worin liegt denn der Unterschied? Unsere Kinder kommen auch nicht mehr aus der Landwirtschaft und haben keinen Bezug zur Natur“, sagte sie. Zu den geplanten Projekten der Bundesjugendleitung für die kommenden Jahre gehört u.a. die Einführung eines Trainers C Basissport mit dem Zusatz Kinderreitunterricht und Kinderpädagogik in die neue Ausbildungs-Prüfungs-Ordnung sowie ein Ideenwettbewerb für Trainerassistenten. „Unser Ziel muss sein, dass nicht nur die nächste, sondern auch die übernächste Generation noch mit Pferden umgehen kann“, so Mohr.

Ausschuss verjüngt

In den FN-Bundesjugendausschuss hat die kommende Generation bereits Einzug gehalten. Er präsentierte sich in diesem Jahr deutlich verjüngt – ein Ergebnis der Bemühungen in den vergangenen Jahren, die Landesjugendsprecher vermehrt einzubinden und für die Verbandsarbeit zu erhalten. „Der Generationswechsel ist spürbar“, sagte van Thiel erfreut. Für das kommende Jahr haben sich die Landesjugendsprecher neben einem Austausch mit Vertretern der schwedischen Reiterjugend auch wieder ein Netzwerktreffen im Rahmen der Deutschen Jugendmeisterschaften in München auf die Fahnen geschrieben. Auch dieses soll dazu beitragen, den ehrenamtlichen Nachwuchs miteinander in Kontakt zu bringen und damit den organisierten Pferdesport zukunftsfähig zu machen. 

Tags: Bundesjugendausschuss

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