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Jubiläum der Hermann-Schridde-Stiftung

30 Jahre hat sich die Hermann-Schridde-Stiftung für die Förderung der niedersächsischen Nachwuchsreiter im Springsattel sowie das stilistisch gute Reiten der Talente im Parcours engagiert. Anlässlich des Jubiläums löst sich die Stiftung nun 2023 auf.

Die Hermann-Schridde-Stiftung hat eine ganz besondere Historie: Vor 30 Jahren wurde zum zehnten Todestag des deutschen Ausnahme-Springreiters Hermann Schridde, der 1985 bei einem Flugzeugabsturz tödlich verunglückte, ein Hermann-Schridde-Gedächtnisturnier in Winsen/ Aller veranstaltet. Da etliche Wegbegleiter von Hermann Schridde, Reiter und Richter, auf Gewinngelder verzichteten, kam eine beträchtliche Summe zusammen, die beim CHI in Berlin übergeben wurde. Es folgten Ende der 90er Jahre zwei weitere Hermann-Schridde-Gedächtnisturniere in Winsen/Aller, mit einer Übergabe der Spendensummen beim Turnier der Sieger in Münster und beim Benefizkonzert der Big Band der Bundeswehr in Celle.

Nachwuchs im Springsattel fördern

Die FN richtete 1985 von den Kondolenzabgaben der Beerdigung des Springreiters und ehemaligen Bundestrainers, die seine Frau Gun überwies, einen Hermann-Schridde-Fond ein. „Dieser Betrag wurde abgerufen und bildete zusammen mit dem Erlös der beiden Turniere den Grundstock der Stiftung, die am 18. November 1993 ins Leben gerufen wurde“, berichtet Geschäftsführer Dietmar Hoffmann, der sich gemeinsam mit Witwe Gun Schridde dafür einsetzte, die Stiftung zu gründen. „Der Hauptgrund für die Gründung einer Stiftung war, dass es Hermanns wesentlicher Grundgedanke war, Reiter zu fördern, besonders den Nachwuchs im Springsattel“, so Dietmar Hoffmann.

Zum ersten Vorstand der Stiftung gehörten: Gun Schridde, Erika Cordts, Hans Günter Winkler, Herbert Meyer, Paul Schockemöhle, Fritz Ligges, Hans Heinrich Isenbart, Hendrik Snoek sowie Hansi Wallmeier. Dieter Hoffmann fungierte als Geschäftsführer. In den folgenden Jahren förderte die Stiftung jeweils eine/n junge/n Reiter/in: Rico Lorengel, Inga Rauert, Nina Bachmann, Daniel Augustin und Ralf Prekel.

Hermann-Schridde Gedächtnispreis seit 2001

Ab 2001 wurde der Hermann-Schridde-Gedächtnispreis eingeführt, um noch mehr Nachwuchsreiter/innen fördern zu können. Ausgeschrieben war eine Stil-Springserie auf M-Niveau mit sieben Qualifikationen für Junioren und Junge Reiter in Niedersachsen. Die besten drei Reiter jeder Qualifikation nahmen am Finale teil, das bei den German Classics in Hannover ausgetragen wurde. Da die Qualifikationen in der grünen Saison stattfanden, das Finale aber ein Hallenturnier war, gab es für die Finalisten jeweils einen Vorbereitungslehrgang in der Halle (Landesreitschule Hoya). Jedes Jahr erklärte sich ein Profi-Reiter dazu bereit, die Lehrgangsleitung zu übernehmen (Eva Bitter, Ludger Beerbaum, Lars Nieberg, Marcus Ehning, Tim Rieskamp-Goedeking). Nachdem die German Classics nicht mehr stattfanden, wurde das Finale auf dem Dobrock-Turnier ausgetragen. Zusätzlich vergab die Stiftung seit Bestehen des Jugend-Turniers in Verden einen Stilpreis für den/die besten Junior/in und Jungen Reiter/in mit einer Ausbildungsbeihilfe.

2023 feiert die Hermann-Schridde-Stiftung ihr 30-jähriges Jubiläum und löst sich dann auf. „Deswegen wurden auch 2023 keine Qualifikationen mehr ausgetragen. Es ist aber angestrebt, dass die regional ausgerichtete Hermann-Schridde-Stiftung in Zukunft der bundesweit agierenden Stiftung Deutscher Pferdesport zugelegt wird, so dass der Name nicht in Vergessenheit gerät“, so Dietmar Hoffmann.

Zur Person Hermann Schridde: Sein herausragender Reitstil machte Hermann Schridde weltweit bekannt. Seine Erfolge mit der Springmannschaft (Mannschafts-Olympiasieger in Tokio 1964) und im Einzel (Olympisches Silber 1964 und EM-Gold 1965) gaben ihm bei seiner Lehre recht. Das dressurmäßige Reiten zwischen den Hindernissen, Tempo und Distanz gehören für heutige Springreiter zur täglichen Arbeit. In den 60er Jahren, zur aktiven Zeit Hermann Schriddes, war dies ein Novum. Die ganze Welt des Reitsports bedient sich dieser Methodik bis heute. Dadurch ist er Mitbegründer des stilistischen Reitens. Olympiasieger Alwin Schockemöhle urteilte einmal: „Er war einer der stilistisch besten Reiter der Welt, sicherlich der beste Deutsche nach dem Zweiten Weltkrieg.“ Außerdem entwarf er die Springpferdeprüfungen. Durch ein Flugzeugunglück als Pilot kam Hermann Schridde 1985 im Alter von 47 Jahren ums Leben.

Alle Bilder sind urheberrechtlich geschützt: Werner Ernst, Menzendorf, Leihgabe Niedersächsische Sparkassenstiftung und Kreissparkasse Verden im Deutschen Pferdemuseum.
Schridde-Preis Finale 2022: Malin Zierenberg und Dietmar Hoffmann. Foto: TF Huber

Tags: Hermann Schridde Gedächtnispreis, Hermann Schridde Stiftung, Dietmar Hoffmann

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