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LöwenClassics: Belgier Gilles Dunon gewinnt Großen Preis

Braunschweig (psvhannover-aktuell). Er konnte gar nicht mehr aufhören, seine Faust zu recken und seinem langjährigen Partner, dem 13-jährigen Hengst Fou de Toi vd Keihoeve, zu danken. Der Belgier Gilles Dunon hat den Großen Preis der Volkswagen AG bei den Braunschweiger LöwenClassics gewonnen. Mit einem Husarenritt flitzte das belgische Paar durch den zweiten Umlauf, blieb fehlerfrei in 35,36 Sekunden. Auf dem vierten Platz behauptete sich die in Niedersachsen lebende Südafrikanerin Alexa Stais. Die 21-Jährige, die derzeit als Bereiterin im Stall von Hilmar Meyer arbeitet, steuerte den neunjährigen Holsteiner Quintano ebenso fehlerfrei über die Ziellinie.

„Es ist fantastisch“, war der 40-Jährige überwältigt. „Ich war schon so froh, dass ich überhaupt hier reiten darf und jetzt hier zu gewinnen… Es ist fantastisch. Und das Publikum, das ist auch so fantastisch!“ Als der Belgier seinen Siegpreis sah, einen schnittigen VW Tiguan, strahlendweiß, im Wert von 43.500 Euro, sprudelte er weiter: „Oh mein Gott, der ist fantastisch!“ Während der Siegerehrung konnte der ehemalige belgische Springmeister und Nationenpreisreiter seine Tränen nicht zurückhalten. „Für mich ist das ein sehr emotionaler Sieg. Mein Pferd war eineinhalb Jahre verletzt und es hat keiner mehr an ihn geglaubt“, erzählt Dunon. „Jetzt ist er seit zwei Monaten wieder im Sport – es ist unfassbar. Ich kenne ihn so lange, er ist mein bester Freund.“

Zweiter wurde der Niederländer Robert Vos. Die LöwenClassics waren sein Turnier – gestern hatte er das Veolia Championat gewonnen, heute Platz zwei im Großen Preis und beide Male saß er im Sattel seines 18-jährigen Schweden Carat. „Er fühlt sich wirklich topfit an und ist immer noch sehr ehrgeizig im Parours. Es ist eine Freude, dieses Pferd zu reiten.“ Fröhlich schmunzelnd gestand Rolf Moormann: „Ich wäre ja auch gerne mit einem neuen Auto nach Haus gefahren, aber ich bin auch mit Platz drei sehr zufrieden.“ Der selbstständige Profi aus Großenkneten war mit seiner elfjährigen Stute Samba de Janeiro angetreten und auf Platz drei gelandet.

Unter den 13 Besten aus dem ersten Umlauf, die im zweiten Umlauf um den Sieg reiten durften, waren auch drei Damen. Sie belegten die Plätze vier bis sechs. Da jeder Sieger im Großen Preis der LöwenClassics als Porträt gemalt in der Siegergalerie in Milkaus Haus hängt, gestand der Turnierchef lachend: „Ich hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn mich mal eine junge Frau von der Galerie anlächelt, aber die Herren haben auch einen hervorragenden Job gemacht.“

Um dem Sieger und den Platzierten zu gratulieren, war auch der Braunschweiger Oberbürgermeister Ulrich Markurth in die Volkswagen Halle gekommen: „Wir sind eine internationale Stadt – da passt es, dass wir hier ein so internationales Starterfeld hatten“, betont Markurth. „Es ist die berühmte Mischung, die wir hier bei den LöwenClassics haben – familiäre Atmosphäre, internationales Starterfeld und das alles lebt von diesem tollen Publikum.“

Sonder-Ehrungen

Zwei Reiter konnten am Ende der Braunschweiger LöwenClassics eine besondere Ehrung entgegennehmen: Robert Vos aus den Niederlanden erhielt den Löwen Cup als erfolgreichster Reiter der Großen Tour. Harm Lahde hatte sich den Sonderehrenpreis der Veolia Wasser GmbH als erfolgreichster Reiter der gesamten LöwenClassics-Tage verdient.

Sieg im HGW-Bundesnachwuchschampionat für Natalia Stecher

Es geht um Gefühl, um den möglichst perfekten Sitz und um gute Nerven: Zum 17. Mal Braunschweiger LöwenClassics, zum zehnten Mal mit dem HGW-Bundesnachwuchschampionat gefördert durch die Horst-Gebers-Stiftung! Die mit dem meisten Gefühl, den besten Nerven und die, die sich nahezu perfekt auf das Fremdpferd im Finale einstellen konnte, das war Natalia Stecher aus Nordhastedt. „Natalia hat das super gelöst“, kommentierte begeistert Jury-Mitglied Joachim Geilfus, internationaler Springrichter, ihren Ritt auf Fremdpferd Caboto. „Sie hat immer im richtigen Moment immer richtig reagiert und das mit ganz viel Gefühl.“ Mit ihrem eigenen Pferd Coulyn hatte Natalia bereits gut vorgelegt und die Wertnote 9,1 mit ins Finale gebracht. Auf Fremdpferd Caboto überzeugte sie das Richterteam sogar noch mehr, erhielt die Wertnote 9,7, so dass ihr Endergebnis 18,8 Punkte lautete – uneinholbar für ihre drei Final-Konkurrenten. Natalia Stecher – die Siegerin im HGW-Bundesnachwuchschampionat 2018.

„Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel“, strahlt die 16-jährige Gymnasiastin. „Ich war vor zwei Jahren schon mal hier und habe das Finale knapp verpasst. Mein Ziel war dieses Jahr, ins Finale zu kommen.“ Ziel erreicht und den Sieg obendrauf. Sehr angetan war Natalia auch von Caboto. „Er war unglaublich gut zu reiten, sehr vorsichtig. Ein riesiges Dankeschön, dass es Reiter gibt, die ihre Pferde so gut ausbilden.“ Dieses große Kompliment ging an ihre Konkurrentin Britt Roth, die Reiterin von Caboto. Bei der Siegerehrung stand dann der Namensgeber, der Gründer dieser Serie und der erfolgreichste Springreiter aller Zeiten, Hans Günter Winkler, vor Natalia, um ihr zu gratulieren. „Wenn man so vor dem erfolgreichsten Reiter aller Zeiten steht, das ist ein echt gutes Gefühl“, erklärt Natalia. „Das möchte man nachmachen, das Ziel möchte man verfolgen.“ Platz zwei im HGW-Bundesnachwuchschampionat ging 2018 an Jannes Göhlfennen (Samern).

„Jannes hatte wohl den schwierigsten Pferdetausch“, erklärt Geilfus. „Aber er hat das sehr gut gelöst, bei den beiden ist es nach der Vorbereitung immer besser gelaufen.“ Jannes war mit einer Wertnote von 9,3 als Führender aus dem Umlauf ins Stechen eingezogen. Hätte sich Jannes nicht einen Springfehler mit dem Fremdpferd geleistet… So wurde er am Ende mit der Wertnotensumme 18,1 Zweiter. Platz drei ging mit 17,5 Punkten an Britt Roth aus Freimersheim, Vierte wurde Michel Brosswitz aus Iserlohn (15,9 P.). Eins wollte Geilfus unbedingt betonen: „Nicht nur diese Vier aus dem Finale sind sehr gut geritten, alle 25, die hier an den Start gegangen sind, waren richtig gute Reiter. Eine so hohe Leistungsdichte hatten wir im HGW Bundesnachwuchschampionat noch nie!“

229 U19-Reiter hatten sich in dieser Saison bei sechs Sichtungsturnieren um die 60 Plätze für die beiden Auswahl-Lehrgänge in Warendorf beworben. 25 von diesen 60 erhielten einen Startplatz für das Finale bei den LöwenClassics. Diese 25 mussten sich im Stilspringen der Klasse M beweisen, für die besten Vier ging es ins Finale mit Pferdewechsel.

„Das HGW-Bundesnachwuchschampionat ist ein echtes Highlight des Turniers“, ist Turnierchef Axel Milkau begeistert. „Diese Prüfung zeigt sehr genau, was gute Ausbildung bedeutet.“ Im Vorfeld der Finalprüfung hatten die LöwenClassics Heim- und Bundestrainer zum gemütlichen Get Together geladen. „Ich fand es ganz toll, wie viele gekommen sind“, betont Milkau. „Auch beide Bundestrainer, Otto Becker und Peter Teeuwen, waren da und haben sich mit den anderen Trainern zum Thema Ausbildung ausgetauscht.“

Chepmen – bester LöwenClassics-Youngster

Chepmen, der Doppelsieger! Die Youngster Tour für sieben- und achtjährige Springpferde bei den Braunschweiger LöwenClassics war in diesem Jahr eine klare Angelegenheit. Der achtjährige Chepetto-Sohn Chepmen siegte sowohl in der ersten Youngster-Prüfung am Freitag, als auch am Sonntag in der Finalprüfung. Im Sattel des Holsteiners sitzt seit langer Zeit der ehemalige Nationenpreisreiter Jörg Kreutzmann (49) aus Schretstaken.

„Die LöwenClassics sind angekommen!“

Turnierchef Milkau zieht sein Braunschweiger LöwenClassics-Fazit 2018, Die LöwenClassics sind bis 2020 gesichert. „Die Stimmung in der Halle war unschlagbar. Wir hatten 26.000 Zuschauer in den drei Tagen in der Volkswagen Halle und …“, jetzt macht Milkau eine kurze bedeutungsvolle Pause, „…ich habe das Gefühl, es hat sich etwas entwickelt. Die LöwenClassics sind jetzt, nach 17 Jahren, wirklich angekommen.“ Zufrieden vermeldet Milkau, dass alle Hauptsponsoren bis 2020 verlängert haben. „So sind die LöwenClassics nicht nur bis 2020 gesichert, so haben wir auch den Freiraum, uns Gedanken zu machen, was wir weiter verbessern, ändern können.“ Gerade für die Pfleger sei in diesem Jahr die Logistik etwas schwierig und die Wege weit gewesen. Um aber diese wichtigen Menschen im Hintergrund ein Signal der Wertschätzung zu geben, wurden bei den Siegerehrungen erstmalig die Pfleger der erfolgreichen Pferde ebenfalls ins Scheinwerferlicht auf das Podest gestellt. „Wir, unser Sportchef Franke Sloothaak und ich, fühlen uns mit dem LöwenClassics-Programm sehr wohl. Wir haben das Gefühl, wir sind sehr gut aufgestellt, kompakt und stabil.“ Milkau macht aber auch keinen Hehl daraus, dass ein Wunsch noch offen ist: „Es ist unser aller Ziel, den vierten Stern wieder zu bekommen, aber auch dann würden wir bei dem Drei-Tages-Konzept bleiben. Das hat sich aus allen Perspektiven absolut bewährt.“

LöwenClassics Award an Horst-Gebers-Stiftung

„In besonderer Weise um den Reitsport verdient gemacht“ – nur wer diese hohe Anforderung erfüllt, kann mit dem LöwenClassics Award ausgezeichnet werden. Genau das trifft auf die Horst-Gebers-Stiftung zu. Diese Stiftung hat sich die Förderung des Springsport, insbesondere die Jugendförderung, zum Ziel gesetzt. Mit Hilfe der LöwenClassics, vertreten durch den Geschäftsführer Axel Milkau, wurden landes- und bundesweite Förderkonzepte entwickelt, um genau dieses Ziel zu verfolgen. Auch das HGW-Bundesnachwuchschampionat, das alljährlich bei den LöwenClassics ausgetragen wird und eine der traditionsreichsten FN-Ausbildungsserien ist, wird durch die Horst-Gebers-Stiftung finanziert. Die Horst-Gebers-Stiftung wurde 2011 von Renate Gebers zum Andenken an ihren verstorbenen Mann, den gebürtigen Braunschweiger und passionierten Reiter, Horst Gebers, gegründet. Alle zwei Jahre wird der LöwenClassics Award verliehen, mit der Horst-Gebers-Stiftung wurde der Award erstmals an eine Stiftung verliehen.

Ergebnisse LöwenClassics

Sonntag, 04. März ERGEBNISSE:

Prüfung 05 Großer Preis der Volkswagen AG  Intern. Springen mit 2 Umläufen, S*** 1,55 m

1. Gilles Dunon (BEL) Fou de Toi vd Keihove 0 Strafpunkte / 35,36 sec
2. Robert Vos (NEL) Carat 0 / 36,13 sec
3. Rolf Moormann (GER) Samba de Janeiro 0 / 36,54 sec
4. Alexa Stais (RWS) 0 / 37, 28 sec
5. Ann Carton-Grootjans (BEL) 0 / 37,79 sec
6. Kim Emmen (NEL) Delvaux 0 / 38,09 sec

Prüfung 16: „Starter Cup“ der Sportförderung LC, Nat. Springprüfung Kl. S*
1. Sophie Hinners (GER) Quel Quidam 0 Strafpunkte / 45,97 sec
2. Tim-Uwe Hffmann (GER) Canton 0 / 46,71 sec
3. Heinrich Leikert (GER) Bilbo Z 0 / 47,52 sec
4. Sophie Hinners (GER) Chengdu 0 / 48,08 sec
5. Michael Kölz (GER) Dubai BLH 0 / 48,59 sec
6. Julia Plate (GER) Balotelli 0 / 49,64 sec

Prüfung 07: CSIYH Preis der Reifen Ehrhardt GmbH Prüfung für 7 und 8 – jährige Pferde
1. Jörg Kreutzmann (GER) Chepmen 0 Strafpunkte / 33,97sec  in Phase 2
2. Harm Lahde (GER) Oak Grove´S Darshan 0 / 34,41 sec
3. Cameron Hanley (GER) Shuttle 0 / 34,47 sec
4. Alexa Stais (RSA) Dynamit Nobel Kw 0 7 35,06 sec
5. Toni Haßmann (GER) Pepita Con Sita 0 7 35,95 sec
6. Thomas Kleis (GER) Donna  0 / 36,08 sec

Prüfung 18: Stilspringprüfung Kl. M mit 2 Umläufen und Pferdewechsel - HGW  Bundesnachwuchschampionat der Springreiter  gefördert von der Horst-Gebers-Stiftung in Memoriam Debby Winkler
1. Natalia Stecher (GER) Coulyn 18,8
2. Jannes Göhlfennen (GER) Christiano Ronaldo B  18,1
3. Britt Roth (GER) Caboto 17,5
4. Michel Brosswitz (GER) Chain 15,9

Gilles Dunon (BEL) gewinnt mit Fou de Toi vd Keihove den Großen Preis der Volkswagen AG. Foto: Stroscher
Sophie Hinners und Quel Quidam siegten im Starter-Cup Kl. S*. Foto: Stroscher
Die Südafrikanerin Alexa Stais und Quintano ritten im Großen Preis auf Platz vier als bestes hannoversches Paar. Foto: Stroscher
Jannes Göhlfennen, Natalia Stecher, Britt Roth und Michel Brosswitz zeigten starke Leistungen im HGW- Nachwuchschampionat. Foto: Foto-Design gr. Feldhaus
Harm Lahde hatte sich den Sonderehrenpreis der Veolia Wasser GmbH als erfolgreichster Reiter der gesamten LöwenClassics-Tage verdient. Foto: Stroscher

Tags: Löwen Classics, Springen, HGW-Bundesnachwuchschampionat

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