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DM Vielseitigkeit Luhmühlen: Vierter Titel für Michael Jung

Der neue Deutsche Meister der Vielseitigkeitsreiter heißt Michael Jung. Es ist der insgesamt vierte nationale Meistertitel für den Reitmeister aus Horb nach 2012, 2021 und 2022. Die Silbermedaille ging an Sandra Auffarth, Calvin Böckmann sicherte sich Bronze. Erstmals wieder nach vielen Jahren blieb der Sieg in der internationalen Vier-Sterne-Prüfung ("Meßmer-Trophy"), die den Rahmen für die Deutsche Meisterschaft bildet, nicht im Lande.

Hier setzte sich die amtierende Weltmeisterin Yasmin Ingham mit Banzai du Loir vor ihrem britischen Landsmann Tom McEwen mit JL Dublin durch. Die beiden führenden Briten, die sich mit ihren Nullrunden im abschließenden Springen die Spitzenpositionen sicherten, trennten am Ende nur drei Hunderstel Punkte. Gerade einmal 29,3 Minuspunkte gingen auf das Konto von Ingham, 29,6 Minuspunkte auf das von McEwen. Am Vortag im Gelände hatten Michael Jung und sein Championatspferd fischerChipmunk FRH noch die Nase vorn gehabt, wenn auch knapp. Im Springen kam ein Abwurf hinzu: Platz drei in der Gesamtwertung (30,9), aber keine Gefahr für den Titelgewinn. Den hatte er sogar vorher schon sicher, denn mit Zweitpferd Kilcandra Ocean Power war ihm eine Nullrunde gelungen: insgesamt 32,7 Minuspunkte. „Wir sind ein bisschen schnell geworden. Ich hätte vielleicht etwas stiller sitzen können, dass er sich besser konzentrieren kann“, räumte Jung seinen Fehler mit fischerChipmunk FRH ein. „Ansonsten war jeder Sprung spitze, auf dem Abreiteplatz auch, er ist super in Schuss.“ Von fischerChipmunk sei man ja aber schon gewohnt, dass er „abliefert“, so Jung. Fast noch mehr freute er sich daher über das Abschneiden seines Zweitpferdes. „Bei Killy bin ich sehr positiv überrascht. Das ist ganz toll, das war ein guter Aufbau für ihn, für Aachen. Dafür habe ich jetzt ein super Gefühl.“

Da bei zwei Pferden nur das bessere für die DM-Wertung herangezogen wird, ging die Silbermedaille an Sandra Auffarth (Ganderkesee) und Viamant du Matz. „Es war ein großartiges Wochenende. Ich war in allen drei Disziplinen sehr zufrieden mit ihm. Vor allem natürlich mit der Dressur, wo er sich deutlich verbessert hat und es uns sogar beiden Spaß gemacht hat. Im Gelände und Springen hat er seine Souveränität gezeigt und mir ein sicheres Gefühl gegeben. Ich bin sehr happy.“

Von der Bronzemedaille überrascht wurde Calvin Böckmann. Nach einer längeren Durststrecke hatte seine Stute Altair de la Cense, die den 23-Jährigen bereits erfolgreich durch seine Junioren- und Junge Reiter-Zeit begleitet hat, in Luhmühlen offensichtlich zu ihrer alten Form zurückgefunden. Über 20 Plätze machte das Paar in der offenen Wertung von der Dressur bis nach dem Springen gut. Angesichts dieser Leistung konnte Böckmann ein paar Tränen kaum unterdrücken. „Wir sind hier ohne Erwartungen hergefahren. Ich dachte, wir machen das so Step by Step, einfach so, wie sie sich anfühlt. Und dann schauen wir weiter. Ich habe nicht erwartet, dass das so klappt und sogar eine Bronzemedaille dabei herumkommt. In so einem Starterfeld und quasi mit einem Zweitpferd, mit dem keiner gerechnet hat – da weiß ich gar nicht, was ich sagen soll.“

Sowohl Auffarth als auch Böckmann profitierten am Ende auch ein Stück weit vom Pech Julia Krajewskis. Die Titelverteidigerin war mit dem Holsteiner Nickel Jung vor dem Springen am dichtesten auf den Fersen. Ein einziger Abwurf genügte jedoch, um sie aus den Medaillenrängen zu werfen. „Ist natürlich frustrierend, wenn man mit einem eigentlich sehr gut springenden Pferd dann einen Fehler hat. Es war ansonsten ein sehr gutes Wochenende, Nickel hat sich gut angefühlt. Sehr gute Dressur, sehre gutes Gelände. Passiert, aber es tut der Sache am Ende keinen Abbruch. Schade halt um die Medaille“, sagte Julia Krajewski. Sie wurde am Ende Fünfte der DM, noch hinter Jérôme Robiné mit Black Ice, der sich über Platz vier freuen durfte. „Wir haben uns super auf das Wochenende vorbereitet. Die Dressur ging allerdings nicht hundertprozentig so los, wie wir uns das vorgestellt haben. Gelände war schon spitze. Und das Springen null in der Zeit: es ist schon toll, wenn man das dann so auf dem Turnier abrufen kann“, sagte er. fn-press/Hb

Ergebnisse Luhmühlen

Tags: Vielseitigkeit, Luhmühlen, Deutsche Meisterschaften

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