Goldene Schärpe Ponys: Silber für Team Hannover II
Erstmals in ihrer langen Geschichte wurde die Goldene Schärpe der Ponyreiter in Mecklenburg-Vorpommern ausgetragen. Rund um das denkmalgeschützte Herrenhaus des Guts Hohen Luckow unweit von Rostock maßen sich 104 Ponyreiterinnen und Ponyreiter aus ganz Deutschland in Dressur, Springen, Gelände, Theorie und Vormustern und stellten sich einem Fitnesstest. Der Sieg in der Mannschaftswertung ging an das Team Westfalen III vor dem Team Hannover II.
In der kombinierten Einzelwertung hatten Oscar Gündel mit Gucci aus Sachsen in der ersten Abteilung sowie Leoni Schulz vom gastgebenden Verband mit Coco Dream IP die Nase vorn.
Es war der erste Sieg für ein westfälisches Team nach 2018. Zunächst war es das das Team Westfalen II, das nach der Dressur und Theorie die Nase vorn hatte. Am zweiten Tag wendete sich jedoch das Blatt zugunsten ihrer Verbandskolleginnen von Team III: Lea Brügger (12, Ascheberg) mit Mama’s Liebling, Frieda Schulze Zurmussen (11, Everswinkel) mit Milka, Mathilda van Dillen (13, Bielefeld) mit Liechtenstein, Carla Lindner mit Pen-Y- Bryn Williams (12, Emsdetten) und Toni Florentine Karthäuser (14, Münster) mit Nouvaliero setzten sich nach dem Gelände an die Spitze und gaben diese Position nicht mehr ab.
Für Westfalen II (Finja Streyl/Bonnygirl, Philippa Helene Wälter/Juicy Couture, Jacob Gäher/Weper, Greta Marie Löhr/Dainy und Sophia Bußmann/El Pleasure D) bedeutete dies am Ende Platz drei, denn am letzten Tag gelang es Team Hannover II im Vormustern und Springen noch einen Platz gutzumachen und damit Silber zu gewinnen. Für Hannover II starteten Viola Ahlf/Feine Perle P, Celina Weis/Vivaldi, Mila Johanna Uebeler/Neo, Mette Tölner/Barkadi und Jule Koch/Mephisto. Das Team Hannover I (Anna von Helldorff/ Vespucci; Lucia Heidtmann/ Little Foxy; Leeann Müller/ Navis; Justus Seegel/ Fantasy TCF; Lina Marie Quast/ Mr. Berny) belegte Platz neun von insgesamt 20 Mannschaften.
Englisches Ambiente
Das Gut Hohen Luckow präsentierte sich als großartiger Gastgeber und Schauplatz für die Goldene Schärpe. Die Dressur fand am Rande des zum Herrenhaus gehörenden Landschaftspark mit seinem alten Baumbestand statt. Überhaupt erinnerte das Ambiente sehr an englische Vielseitigkeitsturniere – und das nicht nur, weil sowohl die Dressur als auch das Springen auf Rasen geritten wurde. „Es war eine perfekte Mischung aus ländlichem und professionellem Turnier, mit einer großen Liebe zum Detail. Man fühlte sich hier einfach willkommen“, sprach Hendrik von Paepcke (Preetz) den Gastgebern, dem Ehepaar Dr. Karin Holland und Joachim Walther, sowie Turnierleiterin Mandy Klan vom Parkentiner Reitverein am Hütter Wohld seinen Dank aus.
Der Olympia-Siebte von Atlanta 1996 war weniger als Mitglied des Vielseitigkeitsausschusses des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) vor Ort, sondern als Vater. Sohn Justus von Paepcke und Double You R starteten fürs viertplatzierte Team Schleswig-Holstein, das in Hohen Luckow als Mannschaft das beste Geländeergebnis für sich beanspruchen konnte. Von Paepcke räumte ein, dass er die Bedeutung der Goldenen Schärpe bisher unterschätzt habe. Zwei Aspekte waren im besonders wichtig. „Ich habe festgestellt, wie wichtig es ist, dass die Kinder schon früh einen Fokus setzen können, auch schon auf Niveau der Klasse E. Und dann ist es auch der Teamgeist, der hier extrem im Vordergrund steht, wie bei keiner anderen Veranstaltung. Das finde ich das ganz toll, weil das auch die nächsten Jahre trägt, wenn man sich gemeinsam auf neue sportliche Herausforderungen freut.“ Dieser Teamgeist war übrigens überall zu spüren, beginnend beim liebevoll dekorierten Stallbereich, über das einheitliche Outfit der Mannschaften bis hin zu den einstudierten Schlachtrufen, dem gemeinsamen Jubel über jeden einzelnen Ritt und beim Feiern am gemeinsamen Länderabend.
Platz fünf für Jule Koch in der ersten Abteilung
In der Einzelwertung der Abteilung eins siegte Oscar Gündel aus Mülsen in Sachsen. Der 13-Jährige und sein erst siebenjähriges Pony Gucci (v. Hesselteichs Grimaldi) erhielten nicht nur gute Noten in Dressur (8,3) und Springen (8,7), sondern wurden auch mit einer glatten 10 fürs Vormustern belohnt. Vor allem aber waren sie mit ihrer harmonischen Runde durch das rund 1.600 Meter lange Gelände mit 14 Hindernissen samt Wasserdurchritt die Besten. „Man konnte sehen, dass viele Kinder noch etwas vor er Bewegung saßen. Oscar saß dagegen schon sehr gut im Gleichgewicht und zeigte ein gutes Gefühl für die Distanz“, sagte Fritz Lutter, Ex-Bundestrainer der Ponyvielseitigkeitsreiter und Vorsitzender der AG Nachwuchs im DOKR-Vielseitigkeitsausschuss. Inklusive einer 9,0 für die Theorie kamen 133,5 Punkte für den jungen Sachsen zusammen. Damit verwies er Lea Brügger aus Ascheberg mit Mama’s Liebling (131,5) sowie Frieda Schulze Zurmussen aus Everswinkel mit Milka (130,4) auf die Plätze zwei bzw. drei. Die besten hannoverschen Reiter in den Top-Ten waren Jule Koch (Platz fünf), Celina Weis/ Vivaldi (Platz sieben) und Anna von Helldorff (Platz zehn).
Platz sechs für Mette Tölner
Punktegleichheit herrschte am Ende auch an der Spitze von Abteilung zwei. Hier sorgte schließlich die 15-jährige Leoni Schulz von der Insel Poel mit ihrem Sieg für großen Jubel beim gastgebenden Landesverband Mecklenburg-Vorpommern. Jeweils 8,6 in Dressur und Springen sowie die glatte 9 im Gelände lauteten die Reit-Noten für die Reiterinund ihre neunjährige Ponystute Coco Dream IP (v. FS Chambertin). Mit 8,5 für die Theorie und 9,5 für das Vormustern kamen 131,8 Punkte zusammen. Mit derselben Endpunktezahl gab es Silber für „Dressursiegerin“ Hanna Köpf (13, Erbes-Büdesheim) mit Don’t stop me now. Dritte wurde die erst elfjährige Anna Kotschofsky (Visbek) vom Team Weser-Ems II mit Quatman’s Girl B mit 129,1 Punkten. Die beste hannoversche Reiterin in den Top-Ten der zweiten Abteilung war Mette Tölner auf dem sechsten Rang. fn-press/Hb