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U18-WM Voltigieren: Henry Frischmuth ist Weltmeister

03.08.2025
Die deutschen U18-Voltigierer haben sich bei ihrer Nachwuchs-Weltmeisterschaft im Rahmen des Multi-Championats in Stadl-Paura eindrucksvoll präsentiert. Mit einer Gold- und drei Silbermedaillen demonstrierte die deutsche Equipe ihr internationales Niveau – und das, obwohl viele der Athleten zum ersten Mal WM-Luft schnupperten.
Besonders das starke Abschneiden der Juniorherren mit Gold für Henry Frischmuth und Silber für Lukas Heitmann sorgte für Gänsehautmomente, während das Juniorteam Deutschland mit viel Potenzial und einem Vizetitel auf sich aufmerksam machte. Im Pas de Deux sicherte sich das Duo Felix Wöhe und Greta Helene Liebig ebenfalls die Silbermedaille.
Der erste Weltmeistertitel der diesjährigen Nachwuchs-Weltmeisterschaft in Stadl-Paura ging nach Deutschland: Henry Frischmuth (Fredenbeck) sicherte sich im Einzelwettbewerb der U18-Herren mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg die Goldmedaille. Damit krönte sich der erst 15-jährige Nachwuchsvoltigierer bei seinem allerersten Einzelstart auf einem Championat direkt zum Weltmeister. Zusammen mit Silbermedaillengewinner Lukas Heitmann sorgte er für einen deutschen Doppelerfolg.
Frischmuth, der bereits als Teil des Juniorteams Fredenbeck 2022 und 2023 EM- und WM-Gold in der Gruppenwertung holen konnte, zeigte über alle Teilprüfungen hinweg eine konstant starke Leistung und setzte sich mit einem Endergebnis von 8,890 Punkten klar an die Spitze. Er turnte auf Capitain Claus OLD, vorgestellt von Gesa Bührig. Besonders in der Kür glänzte er mit beeindruckenden Noten in der Artistik, wurde hier sogar mit der Höchstpunktzahl von 10 Zählern von einem der internationalen Richter belohnt und unterstrich damit seine Ausnahmeleistung bei diesem Championat.
Lukas Heitmann, der bereits bei den vergangenen beiden Nachwuchs-Championaten die Silbermedaille gewinnen konnte, bestätigte seine Form mit einer ausdrucksstarken Darbietung auf dem Oldenburger-Wallach Cleiner Onkel T OLD (Longe: Sven Henze). Mit einem Endergebnis von 8,636 Punkten sicherte sich der 17-Jährige zum dritten Mal in Folge Rang zwei und zeigte erneut, dass er zur internationalen Spitze im Juniorenbereich zählt. Den dritten Platz belegte der Italiener Jan Stellahaegi, der auf Monaco Franze (Longe: Nelson Alcides Vidoni) seine erste internationale Einzelmedaille gewann. Auch der dritte deutsche Starter, Luca Fuchslocher (Ammersbek), zeigte bei seiner WM-Premiere eine tolle Leistung. Auf Adianthum Van Twelve Oaks Z mit Ruth Jückstöck an der Longe erreichte er mit 7,893 Punkten Rang sechs und komplettierte damit das herausragende Gesamtergebnis der deutschen Juniorherren.
Vize-Weltmeistertitel für Juniorteam Deutschland
Das Juniorenteam Schenkenberg (Delitzsch) sicherte sich bei der Nachwuchs-Weltmeisterschaft die Silbermedaille in der Altersklasse U18. In einem hochklassigen Gruppenwettbewerb mit einem Starterfeld von zehn Teams lag nach der Pflicht zunächst das Team aus Österreich knapp vorne. Mit einer harmonischen, präzise geturnten ersten Kür auf dem 12-jährigen Wallach Samba’s Argument von Ka an der Longe von Peter Wagner konnte die deutsche Mannschaft an der Konkurrenz vorbeiziehen. In einem spannenden Finaldurchgang musste sich das sehr junge Team aus Schenkenberg, für das es der erste Start auf einem Championat war, jedoch knapp geschlagen geben. Das Endresultat lautete 7,952 Zähler für Deutschland. Die Goldmedaille ging an das österreichische Team Wildegg mit einer Wertnote von 7,976. Komplettiert wurde das Podium durch das Team aus Schweden (7,801).
Trainerin Julia Sophie Wagner, selbst ehemalige Vize-Weltmeisterin und zweifache Deutsche Meisterin, war überwältigt von dem Erfolg ihres so jungen Teams mit einem Durchschnittsalter von nur 13 Jahren: „Es ist unsere erste Juniorsaison. Unser Ziel war der Preis der Besten in Warendorf und viel Erfahrung zu sammeln, damit wir vielleicht im nächsten Jahr um ein Ticket kämpfen können. Als wir zunächst nicht für die WM-Qualifikation beim diesjährigen Preis der Besten nominiert waren, haben wir nicht im Traum an so eine Wendung unserer Saison gedacht. Das fühlt sich super an und ich bin extrem stolz auf die Mädels. Sie trainieren bei mir, seit sie mit dem Voltigieren begonnen haben. Das ist wirklich ein großartiges Gefühl und eine tolle Auszeichnung für unsere Vereinsarbeit.”
Auch Bundestrainer Kai Vorberg zeigte sich sehr zufrieden mit der Gesamtleistung des Teams: „Wir wären mit jeder Farbe der Medaille zufrieden gewesen, da auch im Vorfeld nicht alles glatt gelaufen ist. Und nun hat die Mannschaft hier drei wirklich schöne, ansprechende und sichere Runden gezeigt, sodass wir richtig stolz sind, dass es dieses junge Team auf den Silberrang geschafft hat. Es war eine tolle Teamleistung aller Beteiligten.”
Silber für Deutschland im Pas de Deux
Auch im Pas de Deux ging die Silbermedaille nach Deutschland, und zwar an die aktuellen Vize-Europameister Felix Wöhe (Eberswalde) und Greta Helene Liebig (Bernau). Auf Quesera-Sera, longiert von Andrea Harwardt, hatten sie im ersten Umlauf etwas zu kämpfen, überzeugten dann aber in der zweiten Runde umso mehr mit einer harmonischen Darbietung. So konnten sie einen Platz gut machen und sich mit einer Endnote von 8,001 deutlich vor den Schweizerinnen Lea Maeder und Lena Nyffenegger platzieren (Gesamt: 7,781).
Das Doppel aus Berlin-Brandenburg musste sich nur dem österreichischen Duo Flora Maurer und Larissa Jobstl geschlagen geben, die sich mit 8,314 Punkten den Weltmeistertitel sicherten.
Juniordamen: Platz fünf als bestes deutsches Ergebnis
Die deutschen Einzelvoltigiererinnen, von denen sich viele noch am Anfang ihrer Voltigierlaufbahn im Spitzensport befinden, haben es teilweise noch nicht ganz geschafft, ihre Leistungen abzurufen, präsentierten sich aber dennoch mit soliden Leistungen in einem hochklassig besetzten Teilnehmerfeld und konnten sich alle für das Finale qualifizierten.
Als beste Deutsche platzierte sich Amari Santamaria Diaz (Userin) auf dem fünften Rang. Auf Star Time W, longiert von Andrea Harwardt, zeigte die Bronzemedaillengewinnerin der EM 2024 drei saubere Runden und erreichte eine Endnote von 8,306 Punkten. Jennifer Reichert (Zörbig), die sowohl im Einzelwettbewerb als auch in der Gruppe an den Start ging, voltigierte auf Samor (Longe: Katja Wagner) und belegte mit einer Gesamtwertung von 7,725 Rang 13. Die Schriesheimerin Lara Andrew konnte leider nicht mit ihrem Pferd einlaufen und startete kurzfristig auf dem Schimmelwallach Adianthum Van Twelve Oaks Z mit Ruth Jückstöck an der Longe. Sie erreichte mit 7,687 Punkten den 16. Platz.
Den Titel bei den Juniordamen sicherte sich Josephine Vedel Sondergaard Nielsen aus Dänemark, knapp vor den Österreicherinnen Clara Ludwiczek (Silber) und Fanny Seidl (Bronze). fn-press/Carolin Christmann/Vaulting World
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