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CVI Lier: Fünf Siege für die deutschen Voltigierer

13.05.2025
Nach dem CVI in Ermelo Ende April ging es für die deutschen Voltigierer am Wochenende ins belgische Lier zum zweiten großen internationalen Turnier der Saison mit einem hochkarätigen Teilnehmerfeld in allen Kategorien. Die deutschen Voltigierer waren gleich fünfmal nicht zu schlagen: Bei den Senioren siegte das Team Herne in der Gruppenkonkurrenz, Alice Layher und Jannik Heiland setzten sich im Einzelvoltigieren durch. Justine Lindhorst hatte bei den U21-Voltigierern die Nase vorn, Luca Fuchslocher siegte in der Kategorie der Juniorvoltigierer (U18).
Unter den Seniorgruppen konnte sich das Team des RFZV St. Hubertus Herne klar an der Spitze positionieren. Nach einem zweiten Platz in Ermelo voltigierten sie nun in Belgien auf ihrem 16-jährigen Wallach Little Jo an der Longe von Stefan Lotzmann zu einer Endnote von 8,004 und damit zum Gesamtsieg im Wettbewerb mit fünf weiteren Teams aus Deutschland und den Niederlanden.
Bei den Einzelvoltigiererinnen war es Alice Layher aus Brackenheim, die die Nase vorn hatte und mit einer Gesamtwertung von 8,438 und dem mit Abstand besten Technikprogramm (8,408) selbst die Herrenkonkurrenz hinter sich ließ. Die 23-Jährige startete erstmalig in neuer Konstellation: Sie lief nicht wie im letzten Jahr mit Schwester Helen Layher und ihrem Schimmel Lambic van Strokappeleken ein, sondern zusammen mit der Stute Candy und Longenführer Daniel Zembrot aus dem Landesverband Baden-Württemberg und zeigte innovative Übungen mit Höchstschwierigkeiten in ihrer Kür.
Die beste Kürnote erturnte sich allerdings Annemie Szemes (Baiersdorf) mit einer Wertnote von 8,833. Gemeinsam mit dem zwölfjährigen Rubinio an der Longe von Nina Vorberg reichte es in der Endwertung (7,695) für Rang vier.
Davor landeten Ronja Kähler (Stahnsdorf), die von ihrer Schwester Josephine Kähler longiert wurde (Pferd: Busta Rhymes) mit einer Gesamtnote von 8,068 und Hannah Steverding aus Herxheim mit einer Wertung von 7,863. Letztere ging mit ihrem langjährigen Partner Royal Flash und Longenführerin Sophie Kuhn an den Start. Jolina Ossenberg-Engels (Altena) beendete den Wettkampf zusammen mit ihrem Pferd Equido Sir und Mutter Claudia Döller-Ossenberg-Engels an der Longe auf dem 6. Platz (7,494).
Als bester Herr platzierte sich Jannik Heiland (Wulfsen). Er voltigierte auf dem Hannoveraner-Fuchs Rey Rubino longiert von Lars Hansen (Endnote: 8,240). Darauf folgten Leon Hüsgen aus Neuss mit Stefanie Eggink an der Longe des 15-jährigen Diamond Sky (8,079) als drittbester in der Herrenkonkurrenz und Thorben Hoppe mit Herby (Longe: Lars Hansen) auf Rang fünf (7,779). Dazwischen reihten sich die Franzosen Ruben Delaunay (Platz 2/8,231) und der kürzliche Weltcup-Sieger Quentin Jabet (Platz 4/8,039) ein und machten es spannend bis zum Ende.
Im Pas-de-Deux gingen Gisa Sternberg (Osterholz) und Linda Otten (Lilienthal) mit dem Hannoveraner-Wallach Espresso und Longenführerin Cornelia Ammermann an den Start. Nach einem guten ersten Durchgang (7,882) rangierte das Duo zunächst auf Platz eins, musste aber leider in der zweiten Kür einen Sturz verbuchen und fiel dadurch mit einer Endwertung von 7,515 auf Rang fünf zurück.
Zudem zeigten sich neu formierte Paare im Wettbewerb der Doppelvoltigierer mit Erfolgspotenzial, darunter Alice Layher und Thorben Hoppe, Jannik Heiland und Kimberly Hyks sowie Europameister Arne Heers und Jella Hamann. Letztere konnten den Wettkampf für sich entscheiden und erturnten eine Wertnote von 7,773.
Auch bei den U21/Jungen Voltigierern ging der erste Platz nach Deutschland: Justine Lindhorst aus dem Landesverband Schleswig-Holstein, die mit Mutter Andrea Lindhorst und dem 18-jährigen Fuchs Quantinio einlief, konnte sich mit drei guten Runden und 7,829 Punkten durchsetzen. Caroline Specht (Fernwald), longiert von Jaclyn Schäfer auf der Stute Atomica, erzielte ein Gesamtergebnis von 7,505 und landete damit auf Rang fünf. Direkt dahinter rangierte Paula Waskowiak (Kirchlengern), die zusammen mit dem Hannoveraner Djaibolo, vorgestellt von Tabea Struck, an den Start ging (Endnote: 7,434). Lisa-Marie Wagner (Leipzig) beendete das Turnier auf Rang zwölf (6,817).
Ben Lechtenberg, der als einziger deutscher U21-Voltigierer in der Herrenkonkurrenz am Start war, musste sich Sam Dos Santos aus den Niederlanden und drei Franzosen geschlagen geben. Dies bedeutete Platz fünf in der Gesamtwertung mit einem Ergebnis von 7,794 Zählern, welches er gemeinsam mit dem Hannoveraner-Wallach Iwan und Longenführer Stefan Lotzmann erzielte.
In der Kategorie der Juniorvoltigierer (U18) gelang der klare Sieg Luca Fuchslocher (Ammersbek). Zusammen mit dem elfjährigen Wallach Adianthum van Twelve Oaks und Longenführerin Ruth Jückstück wurde er für seine Leistung mit einer Endpunktzahl von 7,795 belohnt.
In gleicher Konstellation war Fuchslocher, der auch für den Preis der Besten 2025 nominiert ist, zudem mit dem Juniorteam Hoisbüttel am Start, welches als bestes deutsches U18-Team das Turnier auf dem dritten Platz beendete (7,394).
Beste Juniorin (U18) war Julia Bähr (Uetze), die den Wettkampf mit einer Endnote von 7,647 auf Platz vier abschloss. Sie voltigierte auf dem Oldenburger-Wallach Sirius an der Longe von Michaela Busch und zeigte zur Musik von Cirque du Soleil zwei gelungene Kürumläufe.
Für Lara Andrew (Schriesheim), der Siegerin des Preis der Zukunft beim Preis der Besten 2023, war es nach einer Verletzung das erste internationale Turnier in dieser Saison. Nach einem zweiten Platz in der Pflicht (7,773) musste sie das Pferd leider unfreiwillig in ihrer ersten Kürrunde verlassen. Im zweiten Umlauf gelang ihr die Interpretation des Themas “Freiheit” besser und sie konnte sich den siebten Platz gemeinsam mit dem 15-jährigen Bartelino und Longenführerin Lisa Huber in der Endwertung (7,389) sichern.
Bundestrainer Kai Vorberg fasste den Wettkampf und den bisherigen Saisonverlauf für die deutschen Athletinnen und Athleten wie folgt zusammen: “Wir sind mittlerweile richtig in die Saison gestartet und merken insgesamt ein bisschen, dass wir uns in einem Übergangsjahr befinden und schon Aachen 2026 seine Schatten voraus wirft. Dadurch sortiert sich einiges neu und muss sich noch stabilisieren. Wir haben zum Beispiel viel mehr Pas de Deux gesehen, die versuchen, ins Rennen einzugreifen. Auch im Einzel versuchen sich viele Anwärter für die erste Reihe durchzusetzen. Das ist sehr spannend, denn da haben wir einen hohen Wettbewerb, und sind in der Breite, vor allem bei den Damen zum Beispiel im Seniorbereich, sehr gut aufgestellt.” fn-press/C. Christmann (Vaulting World)
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