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WM Para-Fahrer: Team-Silber und Einzel-Gold

07Sep.25
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07.09.2025

Gold und Silber für Deutschland ist die stolze Bilanz der Para-Fahrer bei der Weltmeisterschaft in Lähden. Das beste Ergebnis lieferte Alexandra Sievers mit Equistar Lucie, die in allen drei Teilprüfungen siegte, damit souverän in der Kombinierten Wertung auf dem Siegertreppchen ganz oben stand und die Goldmedaille bei den Grade II Fahrern gewann. Damit verteidigte sie erfolgreich ihren Titel, den sie vor zwei Jahren in Exloo in den Niederlanden errungen hatte.

Dazu gab es Silber für das deutsche Team, in dem außer Alexandra Sievers noch Yvonne Hellenbrand (Grade II) mit Maibach auch Patricia Großerichter mit DSP Gentleman (Grade I) Punkte für das deutsche Team sammelten. Ganz oben in der Teamwertung standen die Niederländer (272,50 Strafpunkte), Deutschland folgte mit 297,23 Strafpunkten auf dem Silberrang, Bronze ging nach Großbritannien mit 326,45 Strafpunkten. „Wir hätten natürlich unseren Mannschafts-Titel gerne verteidigt, aber jetzt am Ende bin ich auch froh, dass wir Silber gehalten und im Kegelfahren nach Hause gebracht haben“, sagte Ludger Schmeing, der Bundestrainer der Para-Fahrer. „Der Kegelparcours war sehr anspruchsvoll und selektiv, da kann es manchmal auch ganz schnell gehen, dass man von den Medaillenrängen komplett rutscht.“

Nach einem anstrengenden Geländetag am Samstag mussten die Parafahrer am Sonntag noch einen anspruchsvollen Kegelparcours bewältigen, in dem keiner der Bewerber strafpunktfrei bleiben konnten. Am besten gelang es Alexandra Sievers, die bis vor ihrer Hochzeit noch Röder hieß, die mit lediglich 0,14 Strafpunkten für Zeitüberschreitung ins Ziel kam. „Ich bin einen etwas anderen Weg gefahren als ursprünglich geplant, aber das hat sich als der bessere erwiesen“, erklärt sie. Ihre 13-jährige KWPN-Stute Equistar Lucie hat viel Temperament, das war auch im Kegelparcours deutlich zu sehen. Ihrer Fahrerin gelingt es aber immer wieder, dieses Temperament in die richtigen Bahnen zu lenken, positiv umzusetzen. Seit zehn Jahren ist die Rappstute in ihrem Besitz. „Es war zu Anfang nicht so einfach mit ihr, bei allem Temperament ist sie auch noch eine richtige Stute mit allen Vor- und Nachteilen, die das mit sich bringt“, beschreibt sie den gemeinsamen Werdegang. „Inzwischen haben wir zu einer guten, verlässlichen Partnerschaft gefunden. Wie das so ist mit Stuten: Hat man sie erst mal auf seiner Seite, gehen sie für einen durchs Feuer“, strahlte sie nach der erfolgreichen Runde durch den Kegelparcours.

Auch Franz-Josef Melchers (Grade II) strahlte. Er fuhr in Lähden mit Pony Leonardo nicht nur seine erste WM, sondern auch sein erstes internationales Turnier. Zwar musste er im Kegelfahren noch einige Strafpunkte hinnehmen, aber in der Endabrechnung war Platz fünf (172,75 Strafpunkte) in der Kombinierten Prüfung ein großer Erfolg für den Newcomer aus Westfalen.

Yvonne Hellenbrand fuhr für das deutsche Team, sie bestätigte nach ihrer Fahrt durch den Kegelparcours „das war richtig schwer“. Maibach, ihr zehnjähriger Haflinger, legte nicht ganz den erwünschten Ehrgeiz an den Tag. „Das können wir eigentlich besser“, so ihr Kommentar nach dem Kegelparcours. Maibach, der Käfi genannt wird, ist schon seit Fohlen bei ihr, sie trainiert ihn aber erst seit rund einem halben Jahr, seit sie ihr Championatspferd Anderson, genannt Hermann, in „Rente“ geschickt hat, richtig intensiv. „Für das Training von zwei Pferden reicht meine Kraft nicht“, erklärte sie. Am Ende wurde es Platz vier im Kegelfahren und der sechste Rang in der Kombinierten Wertung (173,63).

Einzelfahrer Torsten Roeder aus Hamminkeln fuhr mit Golden Dreamcatcher im Kegelparcours auf Rang drei, in der Kombinierten Wertung wurde es der siebte Platz mit 173,84 Strafpunkten, ganz dicht hinter seiner Teamkollegin Yvonne Hellenbrand.

Ganz große Freude herrschte bei Heiner Lehrter (Grade 1). Der Routinier aus Mettingen konnte bei seiner 14. Weltmeisterschaft das Kegelfahren für sich entscheiden. Er ist bei jeder WM, seit es die Weltmeisterschaften der Para-Fahrer gibt, dabei gewesen. Trotz eines Balles hatte er am Ende mit dem Endergebnis von 184,27 Sekunden die Nase vorn und fuhr mit der goldenen Schleife auf die Ehrenrunde. Dieses Ergebnis zählte maßgeblich für seine gute Platzierung auf dem sechsten Rang in der Kombinierten Wertung (166,28).

Die Goldmedaille in Grade 1 ging an Jacques Poppen aus den Niederlanden (128,95), Patricia Großerichter, die 2023 bei der Weltmeisterschaft in Exloo noch Silber in der Einzelwertung und Gold mit dem Team gewonnen hatte, erwischte im Kegelparcours keinen guten Tag, die Feinabstimmung mit DSP Gentleman funktionierte nicht wie erwünscht. So sammelte sie doch einige Fehlerpunkte, sechster Platz für das sonst so erfolgreiche Paar, Platz sieben in der Kombinierten Prüfung mit 181,26 Strafpunkten. fn-press/Christine Meyer zu Hartum


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