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Zwischen PferdestÀrken und Volksfeststimmung: Reitturnier Bargstedt begeistert

21Juni25
PSV Hannover - Newsticker Titelbild

21.06.2025

Es ist ein Ort, an dem Pferdesport und Dorfleben verschmelzen: Wenn der Reitverein Harsefeld zum Turnier nach Bargstedt einlĂ€dt, wird aus dem niedersĂ€chsischen Landstrich ein Ort der Begegnung, der Freude – und des Reitsports auf Top-Niveau. Schon beim Betreten des TurniergelĂ€ndes wird klar: Hier wird nicht nur geritten, hier wird gelebt. Eingebettet in die weiten Wiesen des Landkreises Stade liegt das liebevoll gepflegte TurniergelĂ€nde mit einem eindrucksvollen Springplatz im Zentrum und zwei DressurplĂ€tzen unter schattenspendenden BĂ€umen – dazu ein großzĂŒgiger Ausstellerbereich und ein Gastronomieangebot, das selbst StĂ€dter neidisch macht.

„Ein Reitturnier mit Volksfestcharakter“

Seit 25 Jahren prĂ€gt der Reitverein Harsefeld das lĂ€ndliche Sportgeschehen mit seinem besonderen Konzept. „Wir wollten ein Turnier schaffen, das den ganzen Ort mitnimmt“, sagt Dietmar Meyer, erster Vorsitzender. „Ein Volksfest, bei dem Reiter und Nicht-Reiter gemeinsam feiern, lachen, staunen.“ Und das gelang in diesem Jahr vom 11. bis 15. Juni. Von der Dorfjugend bis zum Landwirt, von der Profireiterin bis zur Oma mit Enkel – sie alle mischen sich unter die Besucher, feuern an, essen gemeinsam Kuchen und genießen das Miteinander. Mit ĂŒber 3000 Starts, rund 800 Reiterinnen und Reitern und 1700 Pferden ist das Turnier nicht nur ein gesellschaftliches, sondern auch ein sportliches Großereignis. Rund 185 ehrenamtliche Helfer machen es möglich – von der Parkplatzaufsicht bis zum Dressur-Protokoll.

Ein Reitturnier, das TrÀume weckt

FĂŒr Paul Silvester ist das Turnier in Bargstedt weit mehr als ein Termin im Kalender. „Ich war acht Jahre alt, als ich hier zum ersten Mal das Zweikampfspringen gesehen habe – da wusste ich: Ich will Springreiter werden“, erzĂ€hlt der heute 16-JĂ€hrige. Mit seiner siebenjĂ€hrigen Oldenburger Stute geht er dieses Jahr in A1- und A2-Springen an den Start. „Das ist mein Traumturnier“, sagt er – und meint das ganz wörtlich. Denn seine Stute bekam er vor zwei Jahren zum Geburtstag. Seitdem wachsen sie als Team zusammen. „Sie ist jung, aber sie rettet mich ĂŒber jede Kombination – ein echtes KĂ€mpferherz.“ Paul ist nicht nur Reiter, sondern auch Helfer. Er hat mit aufgebaut, weiß um die Organisation im Hintergrund. „Es ist hier einfach top. Jeder hat seine Aufgabe – und als Reiter hast du ĂŒberall Ansprechpartner.“ Dass hier sowohl AnfĂ€nger als auch Profis auf ihre Kosten kommen, findet er besonders: „Man fĂŒhlt sich besonders, wenn man hier reitet. Und es sind eher Freunde als Konkurrenten – man hilft sich.“

Dressur mit Herz und Organisationstalent

Insbesondere auf dem Dressurviereck zeigt sich, wie viel Liebe und Aufwand in diesem Turnier steckt. Verantwortlich dafĂŒr ist Svenja Peper-Oestmann, zweite Vorsitzende des Vereins und leidenschaftliche Dressurreiterin: „Die Dressurreiter sind super pingelig – zurecht!“, lacht sie. „Wir arbeiten seit Wochen daran: harken, sprengen, planieren. Mein Papa, meine Mama – alle helfen mit. Es ist ein echtes Familienprojekt.“ Die MĂŒhe lohnt sich. Das Nennungsergebnis spricht fĂŒr sich: Pickepacke volle PrĂŒfungen, von Reiterwettbewerb bis Intermediaire II, Qualifikation fĂŒrs Bundeschampionat inklusive. „Wir wollen alles bieten: FĂŒr Kinder, Amateure, Profis. Das ist nicht leicht – aber es funktioniert.“ Svenja selbst war nach Babypause wieder aktiv am Start – mit ihrem 10-jĂ€hrigen Westfalenwallach Feliciano. „Ich wollte es mir nicht nehmen lassen, auch selbst wieder zu reiten – das ist mein Herzblut.“

Springen, Spannung, Show – und jede Menge Emotionen

Rund um den riesigen Springplatz wird es spĂ€testens beim traditionellen Zweikampfspringen am Sonntag wild. Zwei Reiter, zwei Parcours, ein K.O.-System: sportlich, direkt, packend. „Selbst wer noch nie ein Pferd aus der NĂ€he gesehen hat, versteht sofort, worum es geht“, sagt Dietmar Meyer. Und am Samstagabend? Da wird es bunt beim Jump & Rodeo – mit einem elektrischen Bullen und Punktespringen im Team. So etwas gibt es nur in Bargstedt. Kulinarik und AtmosphĂ€re: Alles selbstgemacht CrĂȘpes, Bowls, Bratwurst, Pommes, Kaffee & Kuchen: Die Gastronomie ist vielfĂ€ltig und vollstĂ€ndig in Vereins- und Dorffesthand. GroßzĂŒgige Sitzbereiche machen das Turnier auch fĂŒr Familien zum Tagesausflug. Und das Schönste: Man fĂŒhlt sich willkommen. „Alle Helfer sind mit Herz dabei – das merkt man einfach.“, sagt Dressurreiterin Rieke Harms, die die M-Dressur mit ihrer Stute Sanna von der Weide gewann.

Ein Turnier fĂŒr Generationen

Von der FĂŒhrzĂŒgelklasse bis zur S-Dressur, von der Ponyverlosung bis zur Goldbarren-Tombola – das Turnier lebt von der Vielfalt und vom Herzblut seiner Macher. „Wir sind eine große Familie“, sagt Meyer. „Nach dem Abbau grillen wir fĂŒr die Helfer, sagen Danke, ehren unsere treuesten UnterstĂŒtzer. So hĂ€lt man ein solches Turnier am Leben.“ Dass das funktioniert, zeigt sich in jeder Ecke des Platzes. Alles ist durchdacht, alles wirkt aufeinander abgestimmt – von der Dressurplatzpflege bis zur Parkplatzbeschilderung. Fazit: Bargstedt ist mehr als ein Turnier – es ist ein Erlebnis. Was bleibt? Begeisterte Gesichter, zufriedene Reiter, ein Dorf im Ausnahmezustand – im besten Sinne. Und ein Versprechen, das man hier leise, aber bestimmt in jede Reithose eingestickt bekommt: „Bis nĂ€chstes Jahr – Bargstedt, wir sehen uns.“ Text: Malte Kanz

Reel zum Turnier in Bargstedt auf der PSV Instagramseite


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