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Stolz auf WM-Gold – Proud James

10Aug.25
Mette Jensen mit Proud James. Foto: Lafrentz

10.08.2025

Bei der FEI WBFSH Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde in Verden hat sich KWPN-Hengst Proud James die Goldmedaille bei den Fünfjährigen verdient. Silber ging an die Oldenburger Stute Viva Diamond OLD, Bronzesieger wurde der Däne Straight Horse Leornardo.
 
Im Finale der Fünfjährigen, präsentiert von Madeleine Winter-Schulze, ritt eine dänische Reiterin gleich zwei Pferde aufs Podium: Mette Sejbjerg Jensen. Die Tränen flossen, die Emotionen schlugen über und fast schüchtern erklärte die Siegerin: „Es war auch ein bisschen einfach!“ Mit dem Jameson RS2-Sohn Proud James ritt sie zum WM-Gold, mit Lord Europe-Sohn Leonardo zu WM-Bronze und erklärte: „Ich bin unglaublich dankbar, dass ich zwei so qualitätvolle Pferde reiten darf. Wir haben uns sehr sorgfältig auf diese WM vorbereitet – und das beides zusammen, die Qualität der Pferde und die Vorbereitung, macht es wirklich fast einfach, in die Medaillen zu reiten. Aber ich habe beide Pferde hier so genossen.“ Beide seien super zu reiten, intelligent und beide seien ‚Showmen‘. „Sie kommen ins Viereck, wachsen fünf Zentimeter und rocken das!“
 
Die kommentierende Richterin Maria Colliander aus Finnland schwärmte: „Der Trab ist sehr aktiv, sehr elastisch, sehr gut in der Balance und mit gut schwingendem Rücken.“ Ausgedrückt in der Note wurde die richterliche Begeisterung mit einer 9,3. Auch von dem raumgreifenden Schritt und dem aktiven Bergauf-Galopp waren die Richter angetan und vergaben 8,3 bzw. 9,0 für den neuen Weltmeister. „Gleichmäßige Anlehnung, schwingender Rücken, gut dem Reiter zuhörend“, das waren die Stichworte der finnischen Kommentatorin für die Durchlässigkeit, die mit 9,2 bewertet wurde. Für die Perspektive erhielt der charmante Schimmel zudem eine 9,5. Mit dem Endergebnis von 90,60 Prozentpunkten war klar: Das ist die Goldmedaille.
 Proud James ist ein Sohn des Jameson RS2, der von der Niederländerin Yolien van Maasacker aus einer Glock’s Johnson-Mutter gezogen wurde. „Ich wollte einfach nur ein gutes Dressurpferd züchten“, erzählte die Züchterin. „Ich habe den Vater Jameson gesehen und dachte, mit seiner Energie und Ausstrahlung würde er gut zu meiner Stute passen. Und ich glaube, Proud James hat das Beste von seiner Mutter und seinem Vater.“ Der Weltmeister ist im Besitz von Helgstrand Dressage. „Ich war beim Essen in Amsterdam, als ich ein Video zugeschickt bekam“, erzählt Andreas Helgstrand. „Das habe ich mir unter dem Tisch angeguckt, praktisch zwischen Hauptspeise und Nachtisch, und habe sofort gesagt: Den kaufe ich.“ Eine gute Entscheidung.

Silber für Viva Diamond

„Sie war heute noch ein bisschen besser als in der Qualifikation“, erklärte WM-Neuling Linda Weiß. „Sie hatte heute noch etwas mehr den ‚Go‘ eines Finales.“ Mit 89,20 Prozentpunkten wurde Viva Diamond OLD Vize-Weltmeisterin der fünfjährigen Dressurpferde in der Horse24-Arena von Verden. Herausragend war der Schritt der Stute, der mit 9,3 belohnt wurde, die mit Abstand beste Schrittnote der fünfjährigen Finalisten. „Der Schritt war sehr sicher im Takt“, lobte Colliander, „in sehr schöner Entspannung und mit gutem Überfüßen.“ 8,8 und 9,1 erhielt die Vitalis-Tochter für den Trab und Galopp, zweimal die 9,0 gab es für die Durchlässigkeit und Perspektive. Den Trab beschrieb die kommentierende Richterin Colliander als leichtfüßig, taktsicher und in guter Selbsthaltung, im Galopp hätte die Stute etwas mehr durchspringen dürfen. „Und für die Zukunft sind wir sicher, dass da sehr viel Potenzial in diesem Pferd steckt: Das Pferd eine gute Einstellung und sehr gute Grundgangarten.“
 
Die Besitzerin von Viva Diamond OLD ist Judith Köppel von 360° Sportpferde, Züchterin Anne Alberding hat die beeindruckende Stute aus der Birkhof’s Don Diamond-Tochter Zauberhaft gezogen. Zauberhaft und beeindruckend war auch die Fangemeinde hinter dem Paar Weiß-Viva Diamond. Mit bedruckten T-Shirts, einer Fan-Girlande, Fähnchen und lautem Jubel machten sie die Horse24-Arena zur Fanmeile für die Vize-Weltmeisterin und ihre Reiterin.

Bronze für Leonardo

Die Rittigkeit sei das große Plus bei Leonardo, betonte Mette. „Er ist super zu reiten, sehr intelligent und er ist James sehr ähnlich – bis auf die Farbe“, grinst die doppelte Medaillenreiterin mit Bezug auf den Bronzesieger, der ein Rappe ist. Seit zehn Jahren ist Mette Sejbjerg Jensen Stallreiterin bei Helgstrand, fünf Pferde hat sie bereits bei der WM präsentiert, zweimal war sie im Finale, aber noch nie hat sie ein Pferd auf einen Medaillenrang geritten. „Proud James und Leonardo sind meine besten Freunde!“ Straight Horse Leornardo ist ein Sohn von Lord Europe, der Hengst, der 2023 im Finale des Nürnberger Burg-Pokals unter Leonie Richter Zweiter wurde. Der Hannoveraner Starvererber De Niro ist der Muttervater des Dänen, der gezogen wurde und im Besitz ist von der Straight Horse ApS. Für die Grundgangarten schrieben die Richter eine 8,8 (Trab), eine 7,8 (Schritt) und eine 9,1 (Galopp) auf, je die 9,0 gab es für die Durchlässigkeit und Perspektive. Das Bronze-WM-Ergebnis lautete am Ende 87,40 Prozent.
 
Im Überblick:
Das Finalfeld der Fünfjährigen bestand aus neun Hengsten, vier Stuten und zwei Wallachen. Je vier Pferde in diesem Finale stammten aus niederländischer und dänischer Zucht, drei Oldenburger, zwei Pferde der Züchtergemeinschaft Deutsches Sportpferd und je ein Hannoveraner und Westfale komplettierten das Feld. 
 
Sehr qualitätvolles Starterfeld
Patricia Wolters, Chefrichterin der Prüfung aus den Niederlanden resümierte: „Das Wichtigste für uns beim Richten sind gute natürliche Grundgangarten, natürliches Gleichgewicht, eine gute Einstellung und eine harmonische Vorstellung. Wir haben einige Pferde gesehen, die etwas müde waren, zumeist die, die sich über das Kleine Finale qualifiziert haben und eine Prüfung mehr gegangen sind, aber alles in allem hatten wir ein sehr qualitätvolles Starterfeld bei den Fünfjährigen.“
 
Das Fazit von Turnierleiter Wilken Treu:
„Wir hatten wirklich fünf tolle Tage, das Feedback der Reiter ist richtig gut, aber wir haben natürlich auch schon einige Ideen, was wir noch besser machen können im nächsten Jahr. Wir wollen die Weltmeisterschaft für Zuschauer und Besucher noch mehr zu einem Event ausbauen, noch facettenreicher gestalten, die Auktion und unsere Charity Aktion waren erste Bausteine auf dem Weg. Wir sind wirklich stolz darauf, die Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde wieder bei uns austragen zu können und wir werden uns absolut dafür ins Zeug legen, dass wir sie so lange wie möglich hier in Verden behalten.“ Pressemitteilung Hannoveraner Verband, Foto: Proud James und Mette Sejbjerg Jensen. Foto: Sportfoto Lafrentz


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