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CHIO Aachen: Platz vier für deutsches Springteam im Nationenpreis

04.07.2025
Abendsonne, ausgelassene Stimmung im Stadion und ein amerikanischer Sieg – das ist die Bilanz vom Nationenpreis der Springreiter in der Aachener Soers. Das US-amerikanische Team hat zum siebten Mal den Nationenpreis in Aachen gewonnen. Team Deutschland mit Christian Kukuk und Cepano Baloubet, Hans-Dieter Dreher und Elysium, Sophie Hinners und Iron Dames Combella sowie Jana Wargers und Dorette OLD sicherte sich am Ende noch Platz vier.
Die US-Amerikaner beendeten den Nationenpreis mit lediglich vier Strafpunkten. Platz zwei ging an Belgien (acht Strafpunkte), Platz drei an Großbritannien (zehn Strafpunkte). Das deutsche Team beendete dank einer zweiten Null-Runde von Jana Wargers und ihrer Oldenburger Stute Dorette OLD mit insgesamt 15 Punkten den Nationenpreis auf Platz vier.
Den Auftakt für das deutsche Team hatte Olympiasieger Christian Kukuk mit einer Null-Runde im ersten Umlauf mit Cepano Baloubet gemacht. Das gelang dann im zweiten Umlauf nicht noch einmal, Cepano Baloubet stoppte am Einsprung der dreifachen Kombination, beim zweiten Mal anreiten, klappte es. Allerdings kamen 13 Strafpunkte auf Kukuks Konto für den Stop und die Überschreitung der erlaubten Zeit. Christian Kukuk erklärte die Situation so: „Ich habe die acht Galoppsprünge zur dreifachen Kombination zu früh gefordert von ihm, so dass ich am Ende ein ganz bisschen meine Unterstützung aufgeben musste, und in dem Moment hat er sich einmal erschrocken. Das geht voll auf meine Kappe, ich habe ihn da im Stich gelassen. Danach hat er bewiesen, wie es mit der passenden Unterstützung hätte aussehen können. Darüber bin ich sehr froh, dass er das so gemach, auch so weggesteckt und mir verziehen hat. Deswegen ist das jetzt super ärgerlich.“
Auch beim zweiten Teamreiter, Hansi Dreher und Elysium, sah es im ersten Umlauf nach einer sicheren Null-Runde aus, doch dann fiel am letzten Hindernis doch noch die Stange – vier Strafpunkte fürs Team. Im zweiten Umlauf klappte dann alles – Null Fehler für Deutschland und das Publikum feierte. Hansi Dreher war begeistert von seinem Elysium: „Er sprang gigantisch. Beide Runden waren richtig gut. Die erste Runde habe ich ein wenig verbockt, die zweite Runde habe ich gut geritten und dann klappt es auch.“ Und Dreher erklärte, dass sein Holsteiner-Wallach alles springen könne. „Er hat vor nichts Angst und er hilft mir, wo er kann.“
Sophie Hinners, die erstmalig in Aachen zum deutschen Nationenpreis-Team zählte, gelang mit Iron Dames Combella keine fehlerfreie Premiere. Im ersten Umlauf lieferte sie mit acht Strafpunkten das Streichergebnis, da ihre Stute die Weite des Wassergrabens nicht ganz schaffte und auf das weiße Band trat. Dann fiel auch noch eine Stange am zweitletzten Hindernis, dem Aussprung der Kombination. Im zweiten Umlauf fielen dann Stangen am zweiten und letzten Hindernis der dreifachen Kombination. Zu den acht Strafpunkten kamen noch drei wegen Überschreitens der erlaubten Zeit hinzu. Da Kukuk schon mit 13 Strafpunkten das Streichergebnis im zweiten Umlauf geliefert hatte, zählten alle elf Punkte, so dass das deutsche Team mit den vier Strafpunkten aus dem ersten Umlauf und den elf Punkten dann auf insgesamt 15 Strafpunkte kam.
Als letzte Starterin für das deutsche Team musste Jana Wargers dann Null bleiben, um dem deutschen Team Platz vier zu sichern. Denn da war der Sieg der US-Amerikaner schon klar und auch die Briten und Belgier hatten bereits weniger Punkte als das deutsche Team. Und Jana Wargers, die schon im vergangenen Jahr zum Nationenpreis-Team in Aachen gehört hatte, damals allerdings mit Limbridge und nicht mit Dorette OLD, zeigte noch ein weiteres Mal eine souveräne Null-Runde. „Ich bin natürlich ein bisschen traurig, dass wir es nicht ganz nach oben geschafft haben. Aber ich bin auch super happy mit meinen zwei Runden. Dorette fühlte sich super an. Das gibt mir ein super Gefühl für das, was noch kommt am Sonntag, aber natürlich hatten wir uns heute ein bisschen mehr erhofft“, sagte Jana Wargers nach ihren Ritten.
Der von Parcoursbauer Frank Rothenberger gestaltete Parcours im Nationenpreis ging über zwölf Hindernisse und war 520 Meter lang und beinhaltetete eine dreifache Kombination, einen Wassergraben, eine Tripplebarre und eine zweifache Kombination nochmal zum Ende nach der es dann auf gebogener Linie zum Schlussoxer ging. „Das Schwerste war die Dreifache: vorne sehr eng und hinten mit dem Wassergraben drunter. Auch die Lichtverhältnisse machten es nicht gerade einfacher“, erklärte Hans-Dieter Dreher.
Bundestrainer Otto Becker formulierte sein Fazit mit gemischten Gefühlen: „Wir haben viele super Runden gesehen. Auch Jana zum Schluss noch mal mit einer Null-Runde. Wir sind Vierter geworden. Wir hatten uns mehr erhofft, mehr erwartet, weil alle gut drauf waren, aber so ist der Sport, wir haben hier auch ein paar Pferde gehabt, die das erste Mal im Aachener Nationenpreis gingen, das hat man dann doch gemerkt. Die Dreifache war schwer zu springen und wenn man gerade so wie im zweiten Umlauf zwei so hohe Fehlerpunkte hat, dann reicht das einfach nicht für ganz vorne. Die anderen waren besser, konstanter und leider hat es dann nicht aufs Treppchen gereicht.“ fn-press/evb
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