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CHIO Aachen: Doppelsieg für deutsche Voltigierer im Nationenpreis

30.06.2025
Am Sonntagnachmittag stand der krönende Abschluss der Voltigierprüfungen im Rahmen des CHIO Aachen an: Der Nationenpreis, bei dem jeweils zwei Einzelvoltigierer und eine Gruppe in einer kombinierten Mannschaftswertung, bei der die Kürleistungen zusammengezählt werden, für ein Land antreten. Für Deutschland waren erneut zwei Teams am Start, die gegen zwei Teams aus den Niederlanden antraten.
Auch in diesem Jahr ging der prestigeträchtige Titel mit einem Endergebnis von 26,321 Punkten nach Deutschland an das favorisierte Team Deutschland I, bestehend aus Alina Roß, Jannik Heiland und dem Team NORKA des VV Köln-Dünnwald.
Den Anfang machte das zweite deutsche Team: Thomas Brüsewitz (Köln) zeigte auf dem Schimmelwallach William II Z (Longe: Maik Husmann) eine solide Vorstellung, die mit 8,498 Punkten belohnt wurde. Danach sorgte Ronja Kähler (Stahnsdorf) für einen emotionalen Höhepunkt: Mit ihrem Pferd Busta Rhymes MK und Longenführerin Josephine Kähler gelang ihr eine starke Kür, die das Publikum mitriss und die Richter überzeugte – 8,890 Punkte bedeuteten die höchste Kürnote unter den Einzelvoltigierern im Nationenpreis.
Das Team des RFZV St. Hubertus Herne, das mit dem Leihpferd Balou und Stefan Lotzmann an der Longe einlief, erhielt für die Kür mit Wow-Moment, bei dem das Publikum kurz versucht war, auch während der Vorstellung zu applaudieren, eine Wertnote von 8,138. In der Summe erzielte Deutschland II 25,526 Punkte, die es zu schlagen galt.
Den Auftakt für Deutschland I machte Alina Roß (Userin), die bereits im letzten Jahr in der siegreichen Konstellation im Nationenpreis am Start war, mit einer eleganten und ausdrucksstarken Kür auf dem 15-jährigen Rappen Baron R, longiert von Volker Roß. Für ihre Darbietung wurde sie mit 8,622 Punkten belohnt.
Anschließend beeindruckte Jannik Heiland (Wulfsen) auf dem Hannoveraner-Wallach San Djamiro, der erstmalig in Aachen an den Start ging, sich von der Kulisse aber nicht beeindrucken ließ, mit seiner souveränen und technisch anspruchsvollen Kür (Longe: Barbara Rosiny). Diese brachte ihm 8,674 Punkte ein.
Mit 0,092 Zählern Rückstand lag Deutschland I zu diesem Zeitpunkt hauchdünn hinter Deutschland II, sodass die Kür des Team NORKA vom VV Köln-Dünnwald die Entscheidung bringen musste. Ein kurzer Schreckmoment von Ecuador an der Longe der frisch ernannten Voltigiermeisterin Alexandra Knauf noch vor der Darbietung ließ das Publikum kurz zittern, aber der zehnjährige Wallach fing sich schnell wieder und drehte routiniert seine Runden in der ausverkauften Albert-Vahle-Halle. So konnte das Kölner Team seine Kür mit Präzision turnen und sich eine Top-Wertung von 9,025 sichern – die höchste des gesamten Nationenpreises. Damit machten die Rheinländer einmal mehr deutlich, dass sie das Potential haben, ihren Europameistertitel von 2023 in diesem Jahr zu verteidigen. Mit dem Doppelerfolg setzt Deutschland seine Siegesserie im Nationenpreis des CVIO Aachen fort und bleibt damit seit 2017 ungeschlagen.
Beste deutsche Doppelvoltigierer: Arne Heers und Jella Hamann auf Platz zwei
Am Sonntagvormittag stand die Entscheidung im Pas de Deux im Mittelpunkt des Voltigierprogramms. Für die beste deutsche Platzierung sorgten Arne Heers (Dörverden) und Jella Hamann (Kiel). Das in diesem Jahr neu formierte Paar zeigte zwei konstante Küren auf Dimitri Rocks, vorgestellt von Andrea Boe. Mit 8,074 und 7,971 Punkten kamen sie auf ein Gesamtergebnis von 8,013 und sicherten sich damit Rang zwei. Der Sieg ging an diesjährigen Gewinnerinnen des CVI Wiesbaden, Syra Schmid und Zoe Maruccio aus der Schweiz (Endnote: 8,396).
Knapp dahinter folgten die amtierenden Weltmeister Diana Harwardt (Bernau) und Peter Künne (Berlin) mit Crashkurs an der Longe von Andrea Harwardt. Im ersten Umlauf mit 8,326 Punkten noch klar auf Podiumskurs, hatten sie im zweiten Durchgang Pech – das Paar musste einen unfreiwilligen Abgang in Kauf nehmen, das Pferd trabte zudem kurz vor dem letzten Abgang. Mit einer Wertung von 7,644 lief es am Ende auf Platz drei hinaus (Endnote: 7,916).
Das dritte Doppel für Deutschland, Philine Lindhorst und Cjell Aron Richert, ging mit Chagall an der Longe von Andrea Lindhorst an den Start. Ihre Kür war technisch anspruchsvoll und artistisch spannend, jedoch wurde der Auftritt der Schleswig-Holsteiner in beiden Umläufen durch ein kurzes Traben des Pferdes gestört, was sie wichtige Punkte einbüßen ließ. Mit 7,940 und 7,820 Punkten kam das Duo auf Rang vier (7,868).
Insgesamt präsentierten sich die deutschen Athleten in guter Form und setzten ein starkes Zeichen mit Blick auf die anstehenden Europameisterschaften im Juli (Stadl-Paura/AUT). Auch Bundestrainer Kai Vorberg zeigte sich positiv gestimmt in seinem Fazit: ,,Insgesamt können wir sehr zufrieden sein. Über die Saison waren ja auch ein paar Ups und Downs und es hat sich jetzt gezeigt, dass wir an das ehemalige Niveau anknüpfen und/oder an der ein oder anderen Stelle nochmal gute Erkenntnisse mitnehmen können in Richtung Europameisterschaft. So war es schon ein Turnier, das uns wieder ein bisschen weiterbringt in der Leistungsspitze.” fn-press/Carolin Christmann/Vaulting World
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