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Strzegom: Krajewski beste Deutsche im CCI4*-L

06.10.2025
Mehrmals im Jahr ist Strzegom Schauplatz internationaler Vielseitigkeitsturniere und lockt regelmäßig viele deutsche Reiter nach Polen. So auch das Herbst-Festival, das wieder ein großes und breit gefächertes Angebot von der kurzen Ein-Stern- bis zur langen Vier-Sterne-Prüfung im Programm hatte. Als beste deutsche Paare beendeten Julia Krajewski mit Tullabeg Platinum die lange Vier-Sterne-Hauptprüfungen auf Platz drei.
Die „lange“ Vier-Sterne-Prüfung (CCI4*-L) wurde zu einem Doppelerfolg für die Neuseeländerin Samantha Lissington, die gerade erst auch die Vier-Sterne-Prüfung für acht- und neunjährige Pferde in Blenheim gewinnen konnte. Mit dem neunjährigen Lucas Stone (29,9 Minuspunkte) und der elfjährigen Stute Delarado (34,0) belegte sie die Plätze eins und zwei. Dritte wurden Julia Krajewski und elfjährige irische Wallach Tullabeg Platinum (35,9). Dank einer Nullrunde zog das Paar in der letzten der drei Teilprüfungen noch an Michael Jung und fischerSolution II vorbei. Der dreimalige Olympiasieger und seine Nachwuchshoffnung hatten nach Dressur und Geländeritt noch auf Platz zwei gelegen, im Springen jedoch einen Fehler kassiert (37,6 Minuspunkte). Sie wurden Fünfte. „Tullabeg Platinum gehört Michael Sperl, ich habe ihn seit Ende letzten Jahres im Stall und wir haben uns über die Saison gut aneinander gewöhnt. Er hat sich wirklich gut entwickelt. Der dritte Platz hier ist nun ein kleines Highlight und natürlich eine schöne Option für das kommende Jahr“, sagte Krajewski.
Neben dem Iren war Julia Krajewski auch mit ihrem Olympiapferd Uelzener’s Nickel im CCI4*-L am Start und wurde mit ihm Neunte (43,8 Minuspunkte). „Nickel hatte sein Jahres-Soll in Luhmühlen mit dem Sieg in der Deutschen Meisterschaft bereits erfüllt. Nachdem wir – Prof. Heicke als Besitzer und ich – uns bewusst gegen einen Start in Blenheim entschieden hatten, wollte ich Nickel hier in Strzegom mit einer lockeren und sicheren Geländerunde aufs nächste Jahr einstimmen. Die Veranstaltung ist dafür einfach perfekt. Man kann sich voll auf die Bedingungen verlassen, der Kurs ist reell und der Boden vom Feinsten. Der Plan ist voll aufgegangen. Nickel ging eine schöne Dressur, ist toll gesprungen und ich hätte ihn wahrscheinlich im Gelände auch noch schneller reiten können, aber das hier war gar nicht das Ziel. Jetzt haben wir das Quali-Ergebnis für 2025 und gehen guter Dinge ins neue Jahr.“
CCI4*-S: Emma Brüssau beste Deutsche
Beste Deutsche im CCI4*-S wurde Emma Brüssau mit Dark Desire GS. Wie ihre langjährige Trainerin Julia Krajewski wurde die Deutsche Vizemeisterin und EM-Reservistin Dritte (55,6). Der Sieg ging auch in dieser Prüfung nach Down Under, an die Australierin Olivia Barton mit Hollyander HG (46,4), gefolgt von Axel Lindberg aus Norwegen mit Quelle Bonne (48,6).
CCI3*-L: Platz eins bis fünf für deutsche Paare
Fest in deutscher Hand war die „lange“ Drei-Sterne-Prüfung. Hier trug Michael Jung mit dem neunjährigen, in Polen gezogenen Safran den Sieg davon und sicherte sich zugleich mit der achtjährigen Hannoveraner Stute Perseverance Funky Famous Flamborghini Platz drei. Dazwischen belegte sein Goldkollege der EM von Blenheim, Jérôme Robiné, mit Thorsten den zweiten Platz. Komplettiert wurde die Spitzengruppe im CCI3*-L durch einen vierten Platz für Calvin Böckmann im Sattel des ehemaligen Bundeschampions Kasparow sowie Platz fünf für die frisch gekürte Deutsche Amateurmeisterin Sophie Vogg mit Guy de Beauvallon.
Nachwuchs-Nationenpreise – eine (fast) rein deutsche Angelegenheit
Nach den Europameisterschaften der Junioren und Jungen Reiter im September, die ebenfalls in Strzegom stattfanden, hatte das Herbst-Festival nun Nationenpreisprüfungen für den Nachwuchs im Programm. Allerdings waren die Starterfelder bei den Jungen Reitern (CCIOY3*-L) und Junioren (CCIOJ2*-L) fast ausschließlich mit deutschen Paaren besetzt. „Das ist natürlich schade. Diese Nationenpreise gibt es schon länger, leider ziehen sie nicht so richtig, denn viele Nationen haben eben auch nicht so viele Nachwuchsreiter. Wir haben diese Prüfungen aber immer bestückt, zum einen, weil sie sportlich interessant sind und zum anderen, weil es für die jungen Leute immer eine Auszeichnung ist, für ein Team reiten zu dürfen. Wer sich hier toll präsentiert, setzt ein Zeichen fürs kommende Jahr. Auch jetzt haben sich wieder einige die offizielle EM-Qualifikation fürs kommende Jahr geholt und müssen dem im nächsten Jahr nicht hinterherlaufen“, sagte der zuständige Bundestrainer Frank Ostholt.
Ohne Konkurrenz starteten die Jungen Reiter, was automatisch den Sieg für die deutsche Mannschaft bedeutete. Als beste Teamreiterin der Jungen Reiter beendete Ella Krueger mit Königsblauer xx die Prüfung auf Platz zwei, ihre Kollegen Matti Garlichs mit Ludwig, Anna-Luisa Millies mit Noble Beauty und Sophia Frank mit Ballinaguilkey Velvet reihten sich dahinter auf den Plätzen drei bis fünf ein. Besser als das Quartett war nur die deutsche Einzelreiterin Smilla Maline Philipp, die sich mit Promising Pete TSF im Springen noch vor der bis dahin führenden Ella Krueger auf Platz eins positionieren konnte.
Bei den Junioren stellten neben den Deutschen auch die Gastgeber ein Team im CCIOJ2*-L, allerdings nur mit drei Paaren, von denen eines im Gelände ausschied. Damit war dem deutschen Quartett auch hier der Sieg sicher. In der Einzelwertung hatten gleich zwei der deutschen Teamreiter die Nase vorn. Es siegte Jona Isabell Heine mit Chantilly (30,2 Minuspunkte) vor Julia Maria Lentrodt (34,5 Minuspunkte). Im Sommer noch Bronzemedaillengewinnerin mit dem deutschen Pony-Team, belegte diese mit der neunjährigen irischen Stute Tullibards Nobody Nows Platz zwei. Außerdem fürs Team am Start waren Clara Greta Konopka mit Kissing Queen und Iliane Hannalisa Hein mit Akeby’s Quemiro Silly.
In allen Klassen erfolgreich
Weitere deutsche Siege feierten im Rahmen des Strzegomer Herbst Festivals Sven Lux mit MBF Senorita (CCI3*-S), Olympiareiter Christoph Wahler mit Nachwuchspferd Steppke (CCI2*-L), Ingrid Klimke mit Candy (CCI2*-S) sowie Ben Leuwer mit Perseverance Great Warrior D‘Ive Z (CCI1* Intro).
„Das Herbstturnier in Strzegom dient unseren Reitern regelmäßig dazu, gerade ihre Nachwuchspferde fürs kommende Jahr für jeweils größere Aufgaben zu qualifizieren. Dafür bietet die Veranstaltung beste Bedingungen, bei gutem Boden und super Abläufen. Wir haben hier neue Reiter und viele tolle junge Pferde gesehen, die alle etwas von hier mitnehmen konnten“, sagte Bundestrainer Peter Thomsen zur Beliebtheit der Veranstaltung. fn-press/Hb
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