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Hamburg: Kurioser vierter Derby-Sieg für André Thieme

01.06.2025
Beim Deutschen Spring-Derby entstehen Legenden. Das ist bekannt. Es schreibt besondere Geschichten. So auch heute. Zwei Reiter blieben im Umlauf fehlerfrei: André Thieme und Esteban Benitez Valle. Ersterer soll später der Sieger sein, nach einem kuriosen Finale. André Thieme ritt mit seinem Paule zum Sieg.
Im vergangenen Jahr nahm der Spanier Esteban Benitez Valle an den Olympischen Spielen teil – in der Vielseitigkeit. In diesem Jahr ritt er mit dem Holsteiner C the Stars zum ersten Mal den Derby-Parcours, blieb Null, startete im Stechen und missachtete eine der entscheidenden Wegemarken. Der Knackpunkt: Er wusste nicht, dass er auch im Stechen um die Wegemarken reiten muss. Doch Regeln sind Regeln. Der Spanier, der in Hornsmühlen im Kreis Segeberg zu Hause ist, wurde eliminiert. Ein Jammer nach dem stilistisch so feinen Umlauf, dem gut gelungenen – wenngleich nicht fehlerfreien – Stechen auf einem Pferd, das er extra für das Derby zur Verfügung gestellt bekommen hat.
Und eine Situation für André Thieme, die er so auch noch nie erlebt hat. Er war schon auf dem Platz, als klar war, dass Esteban Benitez Valles Ritt nicht zählt. „Das habe ich auch noch nie erlebt. Ich hatte mir einen großen Strategieplan zurechtgelegt, aber als der Stadionsprecher sagte, er habe die Wendemarke nicht genommen, war ’ne Menge los in meinem Kopf“, schilderte der Mecklenburger nach seinem Sieg. „Damit war die Spannung natürlich komplett raus. Ich habe nur gedacht, jetzt nicht noch etwas Dummes machen. Nicht, dass da noch etwas passiert. Aber Paule hat mich nicht im Stich gelassen“, freute sich André Thieme, Aachen-Sieger von 2024. Sein „großer, blütiger Kerl“ Paule ist für ihn ein besonderes Pferd. Zum einen, weil er sein Derby-Pferd ist und in den vergangenen Jahren auf dem großen Derbyplatz immer mutiger und besser geworden ist. Zum anderen, weil die beiden auch in Fünf-Sterne-Prüfungen hocherfolgreich sind und auch schon für Deutschland in Nationenpreisen siegreich waren. Fest im Terminkalender haben die beiden den CHIO Aachen. Als Vorjahressieger ist André Thieme vorqualifiziert für den Großen Preis. Seine Top-Stute Chakaria legt aktuell leider aber noch eine verletzungsbedingte Pause ein.
Neben den beiden fehlerfreien Ritten gab es zwei Runden im Umlauf mit einem Abwurf. Auf den dritten Platz sprang so Derby-Debütant Charles Hubert Chiche aus Frankreich mit Andain du Thalie vor dem auf dem Derby zuletzt stets vorne platzierten Frederic Tillmann mit DSP Comanche VL. Für Marvin Jüngel, der in den vergangenen beiden Jahren das Deutsche Spring-Derby gewinnen konnte, lief es in diesem Jahr mit seiner Balou’s Erbin nicht ganz optimal. Zwei Abwürfe und damit Platz neun. Besonders ärgerlich war für ihn der Fehler am letzten Hindernis. Trostpflaster an seinem 24. Geburtstag: Ein Ständchen der Zuschauer und der Preis für das stilistisch beste Reiten.
Ein positives Derby-Fazit zog auch Turnierchef Matthias Alexander Rath nach seiner Premiere: „Ich bin froh und glücklich, wie wir das Derby auf die Beine gestellt haben. Es geht darum, ein sehr gutes Turnier für die Reiter zu veranstalten. Die Zuschauer sind hier zudem fantastisch. Sie lassen das Stadion entstehen. Heute waren 24.000 Menschen hier. Insgesamt 95.000 Menschen an dem gesamten Wochenende.“ -fn-press/sag-
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