CHIO Aachen: Martin Fuchs siegt im Großen Preis

Der Große Preis von Aachen ist nach zwei Umläufen und einem spannenden Stechen entschieden. Der Sieger heißt Martin Fuchs aus der Schweiz mit seinem Schimmel Leone Jei. Elf der insgesamt 40 Teilnehmer hatten es nach zwei Umläufen in das Stechen geschafft, darunter auch vier deutsche Paare. Bester Deutscher war am Ende Olympiasieger Christian Kukuk mit Checker.

Als zweiter Starter im Stechen ritt der Riesenbecker Christian Kukuk die Wendung von zwei zu drei sehr eng, alles gelang perfekt, bis zum Einsprung der „Barbarossa-Kombination“. Hier fiel die Stange und mit vier Fehlern wurde es am Ende Platz sieben. „Ich bin jetzt nicht tiefenenttäuscht, natürlich auch nicht super happy mit dem siebten Platz, aber ich nehme das heute einfach mal so hin, wie es passt, freu mich über die ersten beiden Runden, ärgere mich über das Stechen, aber nächste Woche geht es weiter“, so die Bilanz von Christian Kukuk nach seinem Ritt.

Nach ihm galoppierte Sophie Hinners mit Iron Dames Singclair in das Aachener Stadion. Die 27-Jährige, die am Donnerstag zum ersten Mal für Deutschland im Nationenpreis im Einsatz war, erwischte keinen glücklichen Start ins Stechen, direkt am ersten Hindernis fiel die Stange. Vier weitere Strafpunkte kamen dazu, als auch am letzten Sprung eine Stange fiel – Platz elf im Großen Preis von Aachen.

Die erste Null-Fehler-Runde im Stechen gelang dem Brasilianer Stephan de Freitag Barcha, der im Nationenpreis noch vom Pferd gefallen war, drei Mal Null im Großen Preis von Aachen und ein vierter Platz, war da doch ein versöhnlicher Abschluss. Dass es noch schneller ging, zeigte der Schweizer Steve Guerdat, Olympiasieger von 2012 in London, mit Dynamix de Bleheme. Getoppt wurden seine 52,59 Sekunden dann von seinem Landsmann Martin Fuchs und Leone Jei. Auch die beiden blieben fehlerfrei in 50,29 Sekunden.

Dann fieberte das Aachener Publikum noch einmal richtig mit: Richard Vogel und United Touch S starteten durch. Der Westfälische Hengst mit dem gewaltigen Galoppsprung machte richtig „Meter gut“ und ließ sich auch noch eng wenden. Aber die zweifache Kombination, die insgesamt bei fünf der elf Stechteilnehmer für Fehler sorgte, bereitete United Touch S ebenfalls Probleme. Beide Stangen fielen – acht Fehler auch für dieses deutsche Paar und Platz zehn. Gerrit Nieberg und sein Schecke Ping Pong van de Lentamel waren ebenfalls flott unterwegs, sie erwischten allerdings die Mauer nicht optimal und der Aachen-Sieger von 2022 kassierte hier einen Fehler im Stechen: Platz neun für ihn am Ende.

Als letzte Starterin machte es die US-Amerikanerin Laura Kraut, die in diesem Jahr 60 Jahre alt wird, noch einmal spannend. Schnell und wendig war ihr Hannoveraner-Wallach Baloutine unterwegs, das Publikum jubelte am letzten Sprung und alle blickten zur Uhr: 52,41 Sekunden – Platz zwei.

Bundestrainer Otto Becker sagte nach dem Stechen: „Der Große Preis war super – die zwei Umläufe. Es war nicht unser Stechen. Wir haben uns richtig was vorgenommen – gerade Christian mit Checker und auch Richie, die sich beide auf den Großen Preis vorbereitet haben. Aber es ist kein Wunschkonzert. Wir haben Fehler im Stechen gehabt, sind aber gut in den Umläufen gesprungen, das ist das Positive, aber im Stechen wären wir natürlich gerne weiter vorne gewesen.“

Insgesamt hatten sich fünf deutsche Paare für den zweiten Umlauf qualifiziert, vier davon blieben fehlerfrei. Sandra Auffarth und ihr Hannoveraner-Wallach Quirici H hatten einen Zeitstrafpunkt. Im zweiten Umlauf gelang der erfolgreichen Vielseitigkeitsreiterin, die seit einiger Zeit mehr im Springparcours als im Gelände zu finden ist, wieder eine Null-Runde. „Geil, ne“, war ihr Kommentar, als sie aus dem Parcours kam. Am Ende wurde sie Zwölfte.

Den Auftakt im ersten Umlauf des Großen Preis von Aachen machte der Gewinner des vergangenen Jahres, Andre Thieme. Allerdings nicht mit DSP Chakaria, sondern mit Paule S. Ihm unterlief im ersten Umlauf ein Fehler und er verpasste den zweiten Umlauf der besten 18. fn-press/evb