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APO 2026: Neue Wege in die Richterlaufbahn

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Richter im Einsatz. Foto Pantel

22.10.2025

Einstieg erleichtern und Spezialisierungen ermöglichen


Mit Beginn des Jahres 2026 tritt die überarbeitete Ausbildungs- und Prüfungs-Ordnung (APO) der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Kraft. Das „rote Buch“, seit Jahrzehnten das Standardwerk für Ausbildung und Qualifizierung im Pferdesport, wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert, um aktuelle Entwicklungen und Anforderungen einzubeziehen. Mit der neuen Fassung ergeben sich im Bereich der Richterausbildung einige Änderungen, die den Einstieg in die Richterlaufbahn erleichtern sollen.

Künftig wird neben der bisherigen Grundrichterausbildung, die Dressur und Springen gleichermaßen abdeckt, auch eine Spezialisierung möglich sein. Mit dem neuen „Schwerpunktrichter“ können Turnierreiter, die mindestens drei Erfolge in der Klasse M** vorweisen können, ab 2026 wählen, ob sie ihre Richterausbildung in der Disziplin Dressur oder Springen absolvieren möchten. Nach bestandener Grundprüfung können diese Richter zunächst in ihrer gewählten Disziplin bis zur Klasse L tätig werden. Anschließend haben sie die Möglichkeit, sich zügig für das Richten in Klasse M zu qualifizieren. „Mit diesem Modell wollen wir neue Zielgruppen ansprechen. Es geht darum, erfahrene Reitsportler gezielt für die Richterlaufbahn zu gewinnen“, erklärt Thies Kaspareit, Leiter des FN-Ausbildungsteams.

Richter mit Schwerpunkt Vielseitigkeit

Neu ist auch der Richter Reiten mit Schwerpunkt Vielseitigkeit, der Vielseitigkeitsprüfungen bis zur Klasse A richten darf. Bisher war der Einstieg in die Richterlaufbahn Vielseitigkeit nur über die Grundrichterprüfung Dressur/Springen (bis Klasse L) mit anschließender Prüfung zum Vielseitigkeitsrichter der Klasse L möglich. Mit der neuen Qualifikation wird eine Möglichkeit für all jene geschaffen, die sich im Vielseitigkeitssport als Richter im Basisbereich der Klassen E und A engagieren möchten. Voraussetzung ist eine Platzierung in Vielseitigkeitsprüfungen der Klasse L oder einer Trainerqualifikation im Bereich Leistungssport in Verbindung mit einer Platzierung in Vielseitigkeitsprüfungen der Klasse A.

Richter Vorbereitungsplatz Voltigieren

Auch im Voltigieren erweitert sich das Angebot: Mit dem neuen „Richter Vorbereitungsplatz Voltigieren“ wird eine Qualifikation eingeführt, die in den Disziplinen Reiten und Fahren bereits etabliert ist. Sie berechtigt dazu, die Aufsicht auf dem Vorbereitungsplatz zu übernehmen – ohne selbst an der Beurteilung oder Benotung in den Prüfungen beteiligt zu sein. Das Angebot richtet sich an Menschen, z.B. Trainer, die sich aktiv in das Turniergeschehen einbringen und einen wichtigen Beitrag zum Pferdewohl leisten möchten, ohne direkt am Richtertisch zu sitzen. „Die Aufsicht auf den Vorbereitungsplätzen ist ein zentrales und verantwortungsvolles Thema“, betont Kaspareit. „Bei den Turnierveranstaltern besteht großer Bedarf an entsprechend qualifizierten Personen. Wir laden alle Interessierten ein, sich bei ihren Landeskommissionen zu melden, damit passende Lehrgänge und Prüfungen angeboten werden können.“
Die neuen Qualifikationen in der Richterausbildung sind in der Ausbildungs- und Prüfungs-Ordnung (APO) 2026 geregelt, die zum 1. Januar 2026 in Kraft tritt und bereits jetzt im FNverlag erhältlich ist. fn-press/mly, Foto (c): Pantel


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