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DJM Vielseitigkeit Junge Reiter: Silber für Greta Laetizia Tidow

29Juni25
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29.06.2025

Was sich in Radolfzell bereits andeutete, bestätigte sich nun auch in Luhmühlen: Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften Vielseitigkeit sicherten sich die beiden Preis-der Besten-Siegerinnen Isabella von Roeder (U21) und Pita Schmid (18) auch die Deutschen Meistertitel.

Im vergangenen Jahr war Isabella von Roeder bereits dicht dran am Meistertitel, am Ende reichte es dann aber „nur“ für Platz zwei. Auch in diesem Jahr starteten sie und ihr 14-jähriger Oldenburger Bob von Rang zwei nach der Dressur, übernahmen jedoch im Gelände die Führung und gaben diese auch im Springen nicht wieder ab. Zwar fiel wie im Vorjahr im Parcours einmal eine Stange, aber danach zog das Paar durch. „Ich wollte so reiten, dass ich mir danach nichts vorzuwerfen habe. Das habe ich mir dann in dem Moment nochmal gedacht, dass ich jetzt noch wirklich noch mal alles geben muss. Ich glaube, das ist mir geglückt und da bin sehr stolz drauf“, sagte sie. Dank des guten Vorsprungs war dem Paar der Sieg sowohl in der offenen Wertung des CCI3*-L als auch der Meisterschaftswertung nicht zu nehmen (Endstand 31,1 Minuspunkte). „Das ist unglaublich! Dieses Pferd gibt einfach jedes Mal alles, er wird immer besser. Das macht fast schon ein bisschen Angst, wie gut er ist. Er hat das so verdient und ich bin so stolz, dass ich ihn so präsentieren konnte, wie es zu ihm gehört und wie es zu ihm passt. Das ist coolste Gefühl aller Zeiten“, sagte sie überglücklich.

Silber für Greta Laetizia Tidow und Checkpoint A2

Stolz war auch die zweitplatzierte Greta Laetizia Tidow (LV Hannover). Als Einzige der Jungen Reiter konnte sie die Prüfung mit ihrem Dressurergebnis von 34,9 Minuspunkten beenden. „Das hätte ich nicht erwartet, als ich angefangen habe mit der Prüfung, aber es kann nicht besser sein“, sagte sie über ihre Silbermedaille. Tidow verfügt über fast zehnjährige Erfahrung in der Vielseitigkeit, nahm auch schon einmal an Deutschen Jugendmeisterschaften teil. Ihren 14-jährigen Holsteiner Checkpoint A 2 reitet sie allerdings erst seit Ende letzten Jahres. „Das hier ist erst unsere dritte Drei-Sterne-Prüfung und davon die erste lange Prüfung. Ein besseres Pferd könnte ich mir nicht vorstellen“, sagte sie.

Mit nur 16 Teilnehmern war das Starterfeld auch in diesem Jahr bei den Jungen Reitern eher klein und schrumpfte im Verlauf der Prüfung auf zwölf Paare zusammen. Etwas unerwartet wirkte sich Hindernis fünf, eine auf gebogener Linie anzureitende Triplehecke, als selektiv heraus. Unter anderem warf es DM-Dritte von 2024 und nach Dressur führende Isabel Kristin Dalecki mit Caruso JH aus den Medaillenrängen. Sie belegte am Ende Platz sieben. „Ich hatte hier auch etwas Probleme“, verriet Hannah Busch. Die hessische Junioren-Doppeleuropameisterin des vergangenen Jahres zählte zu den „Neuen“ im Junge-Reiter-Lager und konnte mit einer Bronzemedaille dort nahtlos an ihre Erfolge anknüpfen. Neben Tidow waren sie und ihre 14-jährige Hannoveraner Stute Crystal-Annabell die Einzigen, die im Parcours fehlerfrei blieben. „Es ist unbeschreiblich, ich habe wirklich keine Worte dafür. Dieses Pferd ist wirklich einfach phänomenal und ich kann es echt noch überhaupt nicht realisieren. Das hier hat alle Erwartungen übertroffen“, freute sich über ihre Medaille. Smilla Maline Philipp wurde mit Rock me Baby OLD insgesamt Achte.

„Bei den Jungen Reitern hatten wir, wie schon im letzten Jahr, leider ein sehr kleines Starterfeld“, sagte Bundestrainer Frank Ostholt mit Hinblick auf die Europameisterschaften. „Trotzdem glaube ich, dass wir gute Paare haben. Diejenigen, die in den Ergebnislisten jetzt vorne stehen, haben wirklich einen tollen Eindruck hinterlassen. Und da sind auch noch ein einige darüber hinaus, die eigentlich gut auch reiten und gute Pferde haben, die aber im Gelände aber so einen unglücklichen Vorbeiwischer hatten, wie es immer mal passieren kann. Nur leider fehlt ihnen jetzt die Qualifikation in Richtung Europameisterschaften.“

„Ein gutes Junioren-Jahr“

Dennoch sieht der Bundestrainer positiv in die Zukunft, vor allem in Anbetracht der großen Starterzahl bei den Junioren. „Ich glaube, dass wir bei den Junioren im Moment echt ein tolles Jahr haben, mit relativ vielen Paaren, die richtig gut reiten in allen Disziplinen. Gerade auch in Springen und Gelände – und das war anspruchsvoll genug“, so Ostholt.

Die Nummer eins der Junioren war, wie bereits in Radolfzell, Pita Schmid. Die aus Neumark in Sachsen stammende Reiterin war bereits als Ponyreiterin „eine Bank“ in deutschen EM-Teams, wenn es um Geländereiten und Springen ging, und gehörte 2024 zum deutschen Junioren-Goldteam. Seit diesem Frühjahr klappt es bei ihr und der neunjährigen Hannoveraner Stute Favorita V nun auch in der Dressur. „Wir haben nochmal ganz viel trainiert. Anne-Kathrin Pohlmeier hilft mir sehr und auch meine Dressurtrainer Stefan Puschmann. Im Viereck rufe ich mir dann immer in Erinnerung, jetzt muss ich das machen und jetzt das. Sie (Favorita) hat sich wirklich stark verbessert, ist viel entspannter, hört zu im Viereck und hat sich toll verändert“, sagte die neue Meisterin. Dennoch fiel die Entscheidung erst im Parcours, nachdem die bis dahin führende Anni Müller ihre Stute Editha zurückgezogen hatte und nachrückende Mathis Huisinga mit Carlotta zwei Fehler verbuchen musste. „Ich habe es auch erst geglaubt, als die Stange gefallen ist. Beim Preis der Besten war es ja schon ein Wunder, dass mir das gelungen ist“, sagte Schmid lachend.

Wie eng das Starterfeld von Beginn an zusammenlag, beweist der Endstand. Nur 0,2 Punkte trennte am Ende Gold von Silber. Schmid siegte mit 30,5 Minuspunkten, Zweite wurde Pia-Sophie Schreiber aus Westfalen mit Cliemann, mit dem sie in diesem Jahr bereits Westfälische Meisterin und Fünfte beim Preis der Besten war. „Eigentlich war mein Ziel eine gute Dressur, eine gute Nullrunde im Gelände und ein gutes Springen zum Abschluss“, sagte sie. „Nach Dressur und Gelände lag ich noch auf Platz vier und wäre damit auch schon zufrieden gewesen. Am Ende Zweite zu werden, ist schon sehr sehr toll!“ Glück und Pech lagen für sie in Luhmühlen allerdings eng beieinander, denn auf der Ehrenrunde kam die frisch gebackene U18-Vizemeisterin so unglücklich aus dem Sattel, dass sie sich beim Landen einen Armbruch zuzog.

Auf dem Bronzeplatz landete eine weitere, aus dem Kreis der Favoriten stammende Reiterin: Anna-Maria Triskatis mit der neunjährigen Hannoveraner Stute Ida. Überglücklich war diese nicht nur über die gelungene Geländerunde, sondern vor allem über das fehlerfreie Springen. Im vergangenen Jahr hatte sie dieses noch aus der Top Ten-Platzierung geworfen, entsprechend war der Respekt vor der Herausforderung. Doch dieses Mal blieb alles liegen: 31,4 Minuspunkte lautete ihr Endergebnis. Die beiden hannoverschen Reiterinnen Anni Müller (sie lag nach dem Gelände in Führung) und Nell Röming zogen ihre Pferde vor dem Springen zurück. fn-press/Hb

Endergebnisse DM VS Junioren 2025 Endergebnisse DM VS JR 2025
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