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EM Fontainebleau: Gold für deutsche Children im Springen

Fontainebleau/FRA (fn-press). Tag drei der Nachwuchs-Europameisterschaften im französischen Fontainebleau: Die U14-Springreiter gewinnen in einem spannenden Finish die Goldmedaille vor Irland und Belgien. Für die Dressur-Junioren gab es die Silbermedaille. Der Titel ging an die Niederländer, die Dänen holten Bronze. 

Dank einer Nullrunde machte Schlussreiterin Chiara Reyer (Westerkappeln) mit Cederic den „Sack“ zu. Mit nur vier Strafpunkten verwies das deutsche Children-Quartett von Eberhard Seemann die Mannschaft aus Irland mit acht sowie die Belgier mit 13 Strafpunkten auf die Plätze. Nur ein Abwurf hätte ein Stechen mit Irland bedeutet, doch Reyer ließ wie schon in den vorangegangenen beiden Springen alle Stangen liegen. „Wie immer spannend bis zum letzten Ritt“, sagte Bundestrainer Eberhard Children. 
Eine weitere Nullrunde trug Mikka Roth (Freimersheim) mit Caboto zum Teamergebnis bei. Mick Haunhorst (Hagen a.T.W.) musste mit Conquest dagegen einen Fehler an Sprung vier in Kauf nehmen – sein erster bei dieser EM. Am selben Hindernis erwischte es Charlotte Höing (Großbeeren) mit Bajala, die zudem noch einen Zeitstrafpunkt kassierte. „Als erster Reiter hat man immer eine schwierige Aufgabe, man will den Druck von den anderen wegnehmen. Und gestern war sie sogar noch allererste Starterin überhaupt. Wahrscheinlich hat sie sich einfach selbst ein bisschen zu viel unter Druck gesetzt“, tröstete Seemann. 
Mit insgesamt 13 Strafpunkte stehen Höings Chancen auf Einzug ins Einzelfinale schlecht. Anders bei Henry Munsberg (Osnabrück) und Asterix. Zwar machten auch die beiden heute einen Fehler, waren allerdings bislang strafpunktfrei, so dass lediglich vier Strafpunkte für sie zu Buche schlagen. Übrigens: Auch wenn Henry Munsberg nicht wie die anderen vier im Nationenpreis antrat, darf er sich zusammen mit seinen Teamkollegen die Goldmedaille überreichen lassen. "Das ist in diesem Jahr erstmals so geregelt, dass es im Grunde keinen Einzelreiter mehr gibt", erklärt Equipechefin Heidi van Thiel. Das Finale der Children wird in zwei Umläufen ausgetragen und findet am Samstag ab 8 Uhr statt. 

Junioren: Silber für das deutsche Team

Spannend ging es aber nicht nur auf dem grünen Rasen des Springplatzes zu, sondern auch in der Dressur. Nach der ersten Hälfte der Starter hatte die deutsche Mannschaft dank Romy Allard (Dormagen) mit Summer Rose (73,666 Prozent) und Valentina Pistner (Bad Homburg) mit Flamboyant (71,787 Prozent) noch in Führung gelegen. Allerdings schlichen sich in Marlene Sieverdings (Cappeln) Vorstellung mit Fürst Levantino kleinste Fehler ein (70,818 Prozent), so dass am Ende alle Hoffnungen auf Linda Erbe (Krefeld) mit DSP Fierro ruhten. Zuvor hatte die Schlussreiterin der Niederländer die deutschen Reiter mächtig unter Druck gesetzt. „Wir wussten, dass Daphne van Peperstraten eine starke Reiterin ist, die hier eine überzeugende Leistung abgeliefert hat. Linda hätte mehr als 74 Prozent reiten müssen, damit es für Gold reicht“, sagte Co-Bundestrainer Oliver Oelrich. Entsprechend fokussiert ging Erbe an den Start, doch in der zweiten Hälfte der Trabtour schoss ihr DSP Fierro, abgelenkt von äußeren Einflüssen, einmal nach vorne. „Da kam natürlich ein bisschen Spannung auf, in der Galopptour hatten sich die beiden aber wieder gut gefangen. Das war schon positiv“, so Oelrich. „Generell muss man sagen, dass die Leistungsdichte immer größer wird und damit die Tagesform immer mehr entscheidet. Unsere Reiter hätten alle Möglichkeit gehabt, haben es eben nur heute nicht aufs Viereck gebracht. Natürlich sind wir ein bisschen enttäuscht, aber man muss auch anerkennen, dass die Niederländer in den letzten Jahren viel gearbeitet haben und in diesem Jahr einfach mal ‚dran‘ waren. Und nun denken wir an die Einzelwertung. Dort haben alle vier deutschen Paare die Chance, in die Medaillen zu reiten.“

Dressur: Wimpernschlagführung für Junge Reiter 


Ist für die U14-Springreiter die EM mit ihrem Sieg schon halb vorüber, hat sie für einige andere Teilnehmer gerade erst begonnen. Für ein Ausrufezeichen bei den U21-Dressurreiter sorgte gleich zu Beginn Lia Welschof. Die Vorjahres-Junioreneuropameisterin hat in Frankreich den 16-jährigen Oldenburger Don Windsor OLD (v. Don Cardinale), mit dem bereits seine Besitzerin Florine Kienbaum bei U21-Europameisterschaften erfolgreich war. „Lia ist sehr nervenstark und ihr Pferd erfahren und mit viel Ausstrahlung. Daher haben wir sie als Erste starten lassen, um Stabilität und Sicherheit in die Mannschaft zu bringen“, sagte Co-Bundestrainer Oliver Oelrich. Das Konzept ging auf. Als zweite von insgesamt 30 Startern an diesem Morgen legt verließ sie mit exakt 73,0 Prozent das Viereck. Etwas unter ihren Möglichkeiten blieb dagegen die zweite deutsche Reiterin Alexa Westendarp mit ihrer erst siebenjährigen Oldenburger Stute Four Seasons (v. Fürstenball). „Die Stute ist im starken Schritt einmal angezackelt, außerdem hatten die beiden einen kleinen Fehler bei den Viererwechseln. Ansonsten waren sie in einer tollen Verfassung. Four Seasons trabte sehr schön und ging für ihr Alter sehr sicher“, sagte Oelrich. Für das Paar gab es 70,235 Prozent, die ausreichten, um der deutschen Mannschaft mit insgesamt 143,235 Punkten einen hauchdünnen Vorsprung auf die dänischen Reiter zu sichern. Diese rangieren nach der Hälfte der Starter mit 143,117 Punkten auf Platz zwei. Zur Halbzeit Dritte sind die Niederländer mit 142,44 Punkten. Die Entscheidung bei den Jungen Reitern fällt am Donnerstagvormittag. Dann gehen für Deutschland Paulina Holzknecht (Solingen) mit Wells Fargo und Semmieke Rothenberger (Bad Homburg) mit Geisha aufs Viereck. Gezählt werden am Ende die drei besten Ergebnisse pro Team. 

Springen Junioren: Calvin Böckmann bester Deutscher

Eine gute Ausgangslage konnten sich auch die Junioren in ihrem ersten Springen sichern. Die schnellste von drei deutschen Nullrunden ging auf das Konto von Calvin Böckmann (Lastrup), der gleich in doppelter Funktion in Fontainebleau am Start ist – als Spring- und als Vielseitigkeitsreiter. Für seinen ersten Auftritt mit seinem Springpferd Carvella Z im Parcours benötigte er nur 74,15 Sekunden bis ins Ziel und rangiert damit auf Platz neun vor Hannes Ahlmann (Reher) mit Nerrado (Platz zehn) und Matthis Westendarp (Wallenhorst) mit Stalido (Platz 35), die ebenfalls fehlerfrei waren. Noch bis kurz vor der Abreise war offen, ob Westendarp seine Schwester Alexa nach Fontainebleau würde begleiten können, da er sich das Handgelenk gebrochen hatte. Doch bei seinem Ritt war davon nichts zu sehen. Als allererster der insgesamt 104 Junioren bewältigte er mit Stalido den Parcours auf dem großen Rasenplatz ohne Abwurf – eine gelungene EM-Premiere für den 17-Jährigen. Einen Fehler ausgerechnet am letzten Hindernis musste sich die dagegen die EM-erfahrene Beeke Carstensen (Sollwitt) mit Cara Mia anrechnen lassen (Platz 38). Die zweitschnellste Runde des Tages drehte Max Haunhorst (Hagen a.T.W.) mit Chaccara. Mit seinen 69,5 Sekunden hätte er Platz zwei hinter dem Sieger Thibault Philipaerts aus Belgien mit Catelya belegt, doch zwei Abwürfe bedeuteten acht Strafsekunden und damit Platz 31. 

Tags: Europameisterschaften, Fontainebleau

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