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Bundestrainerämter: Drei Olympiasieger an der Spitze

Warendorf (fn-press). Die Verträge sind unterschrieben, die Mission „Paris2024“ nimmt deutlich an Fahrt auf. Mit Monica Theodorescu (Dressur), Otto Becker (Springen) und Peter Thomsen (Vielseitigkeit) bilden drei Olympiasieger das Bundestrainer-Trio an der Spitze der olympischen Reitsportdisziplinen. An ihrer Seite gibt es neben bekannten auch neue Gesichter. Während Jonny Hilberath weiterhin zusammen mit Monica Theodorescu das Erfolgsduo in der Dressur bildet, erhält Otto Becker im Springen einen neuen „Co“: Marcus Döring.

Der 47-Jährige ist künftig in Doppelfunktion tätig, denn er bleibt den deutschen Vielseitigkeitsreitern als Spezialtrainer Springen erhalten. In der Vielseitigkeit beginnt mit dem neuen Bundestrainer Peter Thomsen nach 20 Jahren eine neue Ära. Er startet, neben Marcus Döring, mit zwei neuen Trainern an seiner Seite. Anne-Kathrin Pohlmeier tritt die Nachfolge von Jürgen Koschel als Spezialtrainer Dressur an. Als Gelände-Spezialist konnte der Franzose Rodolphe Scherer gewonnen werden. Keine personellen Veränderungen gibt es in den Trainerteams der Para-Dressur sowie in den nicht-olympischen Disziplinen Fahren und Voltigieren.

„Wir haben mit der Suche nach dem Trainerstab für den Olympiazyklus 2024 bereits viele Monate vor den Olympischen Spielen in Tokio begonnen und konnten den Prozess jetzt erfolgreich zum Abschluss bringen. Wir haben in allen Disziplinen ein hochklassiges und sehr motiviertes Trainerteam zusammen. Die kommenden drei Jahre bis Paris können nun mit Vollgas in Angriff genommen werden und auch im Nachwuchsbereich sind wir sehr gut aufgestellt“, sagt Dr. Dennis Peiler, Geschäftsführer des Deutschen Olympiade Komitees für Reiterei (DOKR).

Monica Theodorescu und Jonny Hilberath bilden seit 2012 das Erfolgs-Trainerduo in der Dressur. Seit 2016 gewannen sie ohne Unterbrechung mit ihren Teams alle Mannschaftstitel bei Championaten wie Olympischen Spielen, Europameisterschaften und Weltreiterspielen. In Paris peilen sie den insgesamt neunten Mannschaftstitel ihrer Trainerlaufbahn an. Monica Theodorescu weiß selbst wie es ist, Olympiasiegerin mit der Mannschaft zu werden. Dies gelang ihr 1988, 1992 und 1996. Auch Jonny Hilberath sammelte in seiner aktiven Laufbahn Grand-Prix-Siege und -Platzierungen und gewann 2007 die Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften.

Für den Dressurnachwuchs bleibt weiterhin das Trainer-Duo Hans-Heinrich Meyer zu Strohen und Caroline Roost zuständig. Die U25-Reiter werden wie gehabt von Sebastian Heinze betreut.

Springen: Neuer „Co“ an der Seite von Otto Becker 

Otto Becker trat das Bundestraineramt Springen nach den Olympischen Spielen 2008 an. 2000 gewann der 63-Jährige selbst Teamgold bei den Spielen von Sydney. Als Trainer setzte er seine Karriere erfolgreich fort und gewann mit seinen Teams in jüngster Vergangenheit Bronze bei den Olympischen Spielen 2016 und den Weltreiterspielen 2018, dazu die Silbermedaille bei den Europameisterschaften 2021. Bis Ende 2020 war Heinrich-Hermann Engemann als Co-Bundestrainer an seiner Seite, ehe dieser ab 2021 das Amt des Nationaltrainers Kolumbiens übernahm. Nun ist mit Marcus Döring ein Nachfolger gefunden. Der Pferdewirtschaftsmeister bildet Reiter und Pferde bis zur internationalen Klasse aus und stellte bereits Nachwuchspferde auf den Bundeschampionaten und den Weltmeisterschaften der Jungen Springpferde vor. Zusammen mit seiner Frau betreibt er einen Ausbildungsstall im ostwestfälischen Espelkamp. Döring war bei den Weltreiterspielen 2014 in Caen/FRA erstmals in offizieller Funktion als Spezialtrainer Springen für die deutschen Vielseitigkeitsreiter tätig.

Der Springreiternachwuchs wird auch in Zukunft von Peter Teeuwen betreut, der neben den Junioren und Jungen Reitern künftig ebenfalls die U25-Reiter unter seinen Fittichen hat. Für seine Entlastung sorgt Eberhard Seemann. Der Children-Coach wird sich künftig auch vermehrt um das Bundesnachwuchschampionat Springen kümmern. Der Ponyspringsport bleibt in den Händen von Karl BrocksKarl-Heinz Streng unterstützt weiterhin das Training der U25-Reiter und Bundeswehr-Sportsoldaten.

Vielseitigkeit: Neue Aufgabenverteilung im „Busch"

Bereits seit Monaten pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Peter Thomsen tritt die Nachfolge von Hans Melzer an, der zum Jahresende nach 20 Jahren als Bundestrainer der Vielseitigkeitsreiter in den verdienten Ruhestand geht. Der 60-Jährige Thomsen aus Lindewitt bei Flensburg gehört zu den bekanntesten Persönlichkeiten des deutschen Vielseitigkeitssports. Bereits 1993 bestritt er seine ersten Europameisterschaften und ging bis 2015 insgesamt 14 Mal für Deutschland bei Championaten an den Start (drei Olympische Spiele, vier Weltmeisterschaften und sieben Europameisterschaften). Seine größten Erfolge feierte er 2008 und 2012 mit dem Gewinn der Mannschaftsgoldmedaille bei Olympischen Spielen. Beruflich arbeitete Peter Thomsen seit 1995 als Account Manager beim Logistikunternehmen DHL und sammelte ab Ende 2019 ehrenamtlich Erfahrungen als Mitglied des Trainerteams. Unter anderem war er als Co-Trainer bei den Olympischen Spielen in Tokio/JPN und bei den Europameisterschaften in Avenches/SUI dabei.

Veränderungen gibt es auch in seinem Trainerstab. Lediglich Marcus Döring wird den Vielseitigkeitsreitern weiterhin im Springen zur Seite stehen. In der Dressur tritt Anne-Kathrin Pohlmeier(Rethem) in die Fußstapfen von Jürgen Koschel. Die 34-Jährige sammelte bereits während ihrer Schulzeit bei Reitmeister Hubertus Schmidt reiterliche Erfahrungen, bevor sie ab 2005 ihre Ausbildung zur Pferdewirtin bei Horst Rimkus absolvierte. Nach mehreren Stationen, unter anderem in Italien, machte sie sich ab 2016 mit einem eigenen Turnier- und Ausbildungsstall selbständig. Internationale Bekanntheit erreichte sie mit dem selbst ausgebildeten Dancier-Sohn Lordswood Dancing Diamond, der 2016 Bundeschampion der fünfjährigen und 2017 Weltmeister der sechsjährigen Dressurpferde wurde. Neu im Team ist auch der Franzose Rodolphe Scherer aus Saint-Gervais, der Erfahrung aus zahlreichen Championaten in das Training der Vielseitigkeitsreiter mitbringt. Bereits mit 20 Jahren bestritt der heute 49-Jährige erstmals den Vielseitigkeits-Klassiker Badminton, nahm zwei Mal an Olympischen Spielen teil (1996 und 2000) und gewann 1998 WM-Silber sowie 1995 und 2001 EM-Silber mit dem französischen Team. Nach sechs Jahren in England, in denen er unter anderem bei Andrew Nicholson und Lars Sederholm gastierte, betreibt er seit 2004 einen eigenen Turnier- und Ausbildungsstall in der Vendée in Frankreich.

Veränderungen gibt es in der Vielseitigkeit auch im Nachwuchsbereich. Hier tauschen Frank Ostholt und Julia Krajewski die Rollen. So ist Ostholt künftig für die Junioren und Jungen Reiter zuständig, während die Olympiasiegerin die U25-Reiter sowie die Mitglieder der Perspektivgruppe betreuen wird. Rüdiger Rau, der in diesem Jahr mit Team-Silber bei den EM einen erfolgreichen Einstand feierte, bleibt Bundestrainer der Ponyvielseitigkeitsreiter. Unterstützung erhält er dabei von der EM-Teamsilbermedaillengewinnerin Anna Siemer.

Para-Dressur: Engere Anbindung ans DOKR

Keine personellen Veränderungen gibt es in der Betreuung der Para-Dressurreiter. Für sie bleibt auch in den kommenden Jahren das bewährte Duo Bernhard Fliegl und Rolf Grebe in Amt und Würden. Neu ist allerdings, dass für den Para-Spitzensport künftig in der Hauptsache das DOKR zuständig ist. „Der deutsche Para-Dressursport befindet sich in einer Umbruchphase. Wir haben viele Gespräche mit dem Deutschen Kuratorium für Therapeutisches Reiten und dem Deutschen Behindertensportverband geführt. Wir sind uns einig, dass wir den gesamten Spitzensport-Bereich enger an das DOKR binden wollen, um die Synergieeffekte mit den anderen DOKR-Disziplinen besser zu nutzen. Unsere gemeinsame Zielsetzung ist klar: Wir wollen in den nächsten Jahren richtig investieren und den deutschen Para-Dressursport zurück an die Weltspitze führen“, erklärt Dr. Dennis Peiler.

Voltigieren und Fahren: Keine personellen Veränderungen im Trainerstab

Keine Änderungen gibt es in den nicht-olympischen Disziplinen. Ulla Ramge bleibt Cheftrainerin, Kai Vorberg ist auch künftig für den U18-Nachwuchs zuständig. Im Fahren heißt der Cheftrainer weiterhin Karl-Heinz Geiger als zuständiger Trainer für die Vierspänner (Pferde und Ponys). Der Bereich Zwei- und Einspänner liegt in den bewährten Händen von Eckardt Meyer und Dieter Lauterbach kümmert sich um den Nachwuchs im Fahrsport. Unterstützung im Bereich Pony-Zwei- und -Einspänner gibt es von Michael Swiezynski, der seit 2020 den Ponyfahrsport begleitet.

Mehr Informationen über die Bundestrainerinnen und Bundestrainer gibt es hier.

Tags: Bundestrainer

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