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EM Luhmühlen: Deutsche Mannschaft nach erstem Dressurtag auf Platz zwei

Luhmühlen (fn-press). Die Europameisterschaften Vielseitigkeit in Luhmühlen haben mit der Dressur begonnen. Nach der ersten Hälfte der Starter rangiert der deutsche Teamreiter Kai Rüder (Blieschendorf) mit Colani Sunrise mit nur 25,8 Minuspunkten auf Platz zwei, gemeinsam mit dem Franzosen Thibaut Vallette mit Qing du Briot ENE HN. Ebenfalls Platz zwei im Zwischenstand belegt die deutsche Mannschaft. Spitzenreiter ist nach dem ersten Dressurtag das Team aus Belgien.

„Ich hatte ein gutes Gefühl, er war sehr entspannt. Wir hatten viele Höhepunkte, wie die Trabverstärkungen, die er wirklich sicher geht. Galoppverstärkungen sind sowieso seine Höhepunkte“, sagte Kai Rüder. Vor zwei Jahren in Strzegom war das Paar bereits Sechster bei den EM in Strzegom, im vergangenen Jahr nahmen es an den WM in Tryon teil. Jetzt in Luhmühlen zu starten, sei aber schon was Besonderes. „Das ist bei mir in der Nähe, es sind viele Freunde da und viele, die von zuhause aus mitfiebern“, sagte Rüder.

Während der Fehmaraner mit seinem Ergebnis von 25,8 Minuspunkten zunächst die Führung übernahm und zuletzt nur die britische Einzelreiterin Laura Collett mit London (25,5 Minuspunkte) den Vortritt lassen musste, war sein Teamkollege Andreas Dibowski (Döhle) mit seinem Resultat nicht zufrieden. Er war morgens gleich der dritte Starter gewesen und hatte mit seiner Hannoveraner Stute FRH Corrida (von Contendro I) bis auf einen Patzer im Galopp eine nahezu fehlerfreie Runde abgeliefert. Allerdings kam nicht über 34,6 Minuspunkte (Platz 13) hinaus. „Ich bin nicht ärgerlich, ich bin regelrecht geschockt über die Note, weil es sich überhaupt nicht so angefühlt hat. Die Trainer haben mir bestätigt, dass sie einfach keine Noten bekommen hat. Sie hatte einen groben Patzer, aber ansonsten hatte ich ein gutes Gefühl. Das ist, glaube ich, die schlechteste Benotung, die sie jemals gekriegt hat“, sagte Dibowski.

Neben den ersten beiden Teamreitern gaben vier deutsche Einzelreiter ihr EM-Debüt in der Westergellerser Heide. Den Auftakt machten Nadine Marzahl (Munster) und Valentine. Nach ihrer Vorstellung sah es zunächst nach einer neuen Führung aus, Patzer in beiden Galoppwechseln kosteten dann allerdings ein paar Punkte. Mit 30,5 Minuspunkten rangiert sie im Zwischenstand auf Platz acht. „Es hat sich super angefühlt. Es ist eine tolle Stimmung da drin. Die Leute waren ja ganz verrückt, als ich rein- und rausgeritten bin. Das merkt das mein Pferd natürlich auch. Sie geht sowieso sehr gerne in Luhmühlen. Das merkt man, sie fühlt sich hier wohl und möchte sich gerne präsentieren. Aber heute war dreimal so viel Stimmung wie sonst, das war toll“, sagte die 37-Jährige, die vor Jahren ihre Ausbildung zur Pferdewirtin im Ausbildungszentrum Luhmühlen absolvierte. „Die Wechsel sind immer so ein
bisschen der Knackpunkt, da arbeiten wir schon lange daran. Ist schon deutlich besser geworden. Zuhause geht es schon ganz gut, aber auf dem Turnier ist, wenn sie dann so ehrgeizig ist, dann ist nochmal so ein Schnitzer drin. Aber der Rest war einfach toll. Sie ist toll getrabt, hat sich toll konzentriert. Also, ich bin zufrieden.“

Ein Strahlen im Gesicht hatte nach ihren Ritt auch Anna Katharina Vogel aus Biessenhofen im Allgäu. Die Dressur ist nicht gerade die Lieblingsdisziplin ihrer DSP Quintana P (v. Quality). „Ich bin sehr erleichtert. Es ist doch schwierig, vor dieser Kulisse. Am Anfang als ich reingeritten bin und die Zuschauer noch für Nadine geklatscht haben, war Quintana schon sehr angespannt, aber sie hat sich gut gefangen. Sie hat eine ihrer besten Aufgaben gezeigt. Wir wissen, dass hier und da noch die kleinen Schwierigkeiten sind, aber sie hat alles gegeben“, sagte die mit 22 Jahren jüngste deutsche EM-Reiterin. Mit 32,3 Minuspunkten rangiert sie im Zwischenstand auf Platz neun.

Höhen und Tiefen zeichneten die Dressur von Christoph Wahler (Bad Bevensen) aus. Er war mit seinem Holsteiner Schimmel Carjatan S (v. Clearway) kurzfristig ins deutsche Aufgebot nachgerückt. „Das ist natürlich ärgerlich, wenn Fehler passieren, die, glaube ich, etwas der Spannung und der Atmosphäre geschuldet sind. In der Dressur ist er einfach noch etwas anfällig, aber das entwickelt sich“, sagte Wahler. „Die Punkte sind dieselben wie im Juni, aber generell machte er hier insgesamt einen gefassteren, ruhigeren Eindruck. Er lernt damit umzugehen, das kann mal ganz gut sein, aber wenn Spannung aufkommt, können sich eben auch Fehlerchen einschleichen oder wie später zwei drastische Patzer in der Galopptour, dann wird das natürlich teuer.“ Mit 33,8 Minuspunkten rangiert Wahler auf Platz elf.

Den vorläufigen 16ten Platz belegt Jörg Kurbel. „Josera’s Enterain You war sehr sehr gut drauf, als ich reinritt. Der Anfang war auch gut, aber beim ersten Zulegen im Trab ist er leider angaloppiert und dann sind die Richter natürlich gleich etwas braver in der Vergabe der Note. Das hat sich leider bis zum Schluss durchgezogen“, sagte der Rüsselheimer, der ebenfalls das erste Mal an einer Europameisterschaft teilnimmt. Er nimmt 35,2 Minuspunkten in die Geländeprüfung am Samstag mit.

Der zweite Dressurtag wird um 10 Uhr durch Anna Siemer (Salzhausen) mit FRH Butts Avondale eröffnet, direkt gefolgt von Josefa Sommer (Immenhausen) mit Hamilton um 10:07 Uhr. Als dritter Teamreiter folgt Michael Jung (Horb) mit fischerChipmunk FRH um 11:30 Uhr. Auf zwei weitere Einzelreiter – Felix Etzel (Warendorf) mit Bandit um 13.52 Uhr und Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Viamant du Matz um 14.22 Uhr setzt Titelverteidigerin Ingrid Klimke (Münster) mit SAP Hale Bob OLD dann um 15.08 Uhr den Schlusspunkt für das deutsche Team.

Tags: Vielseitigkeit, Luhmühlen, Europameisterschaften

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