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Balve: Felix Haßmann ist erstmals Deutscher Meister der Springreiter

Balve (fn-press). Felix Haßmann und Cayenne WZ sind die neuen Deutschen Meister der Springreiter. Sie behielten im Stechen um Gold die Nerven und blieben fehlerfrei in 42,84 Sekunden. Jan Wernke und Nashville HR waren in 39,88 Sekunden zwar schneller, allerdings leisteten sich die beiden zwei Abwürfe – das bedeutete die Silbermedaille. Bronze gewann Hendrik Sosath mit Casino Berlin.

Spannender hätte die Entscheidung um den DM-Titel der Herren kaum sein können: Wer Gold holt, wurde erst im Stechen entschieden. Felix Haßmann (Lienen) und Jan Wernke (Holdorf) blieben zuvor über vier Umläufe strafpunktfrei. Haßmann und der 14-jährige Holsteiner Hengst Cayenne WZ (von Claudio – Ramirado) hatten als zweites Starterpaar im Stechen die bessere Ausgangsposition und nutzten diese mit der fünften Nullrunde an diesem Wochenende. „Der DM-Titel hat einen großen Stellenwert für mich. Darauf arbeitet man lange hin. Ein paar Mal war ich schon in den Top-Ten, aber ganz vorne zu stehen, das ist traumhaft“, erzählte der Springreiter, der vorher noch nie den DM-Titel bei den Herren, dafür aber schon 2004 und 2007 bei den Jungen Reitern gewonnen hatte. „Das Stechen war sogar die beste Runde von Cayenne. Vor zwei Jahren hatte ich hier in Balve mit dem Pferd einen Sturz, da dachte ich, er geht hier nie wieder. Aber er war heute super drauf.“

Dass Haßmann im Stechen schwer zu schlagen ist, wusste auch der Silbermedaillengewinner Jan Wernke: „Wenn man Felix im Stechen hat, dann hat man Pech.“ Enttäuscht über das verlorene Gold ist Wernke, der 2010 Deutscher Meister der Jungen Reiter war, aber nicht. „Mit etwas Abstand weiß ich, was diese Medaille bedeutet. Jede Minute werde ich glücklicher.“ Sein Wallach Nashville HR, Oldenburger Springpferd von Nintender – Lifestyle, präsentierte sich in Balve in guter Form. „Ich wusste, dass mein Pferd gut drauf ist, er war die letzten Wochen sehr konstant, aber hier abzuliefern ist immer noch etwas anderes, denn hier stehen vier anstrengende Runden auf dem Programm. Ich bin sehr happy mit der Medaille.“

Den Bronzemedaillengewinner Hendrik Sosath (Lemwerder) kennt man sonst eher als Derby-Spezialisten. In Hamburg erreichte er schon mehrere Platzierungen, 2008 war er Vierter. In den vier Umläufen in Balve hatte Sosath mit dem Oldenburger Hengst Casino Berlin (von Caspar – Landor S) ebenfalls keinen Abwurf, ließ es allerdings etwas zu langsam angehen und sammelte in drei von vier Umläufen jeweils einen Strafpunkt für Zeitüberschreitung. „Die Zeitfehler hätten nicht sein müssen. Aber nachdem ich immer ohne Abwürfe blieb, habe ich gedacht: Bleib ruhig und mach so weiter“, sagte Sosath. „Balve kann man gar nicht mit Hamburg vergleichen. Ich war stolz, hier überhaupt dabei sein zu können. Erst seit zwei Jahren mische ich hier mit. Die Medaille ist der größte Erfolg, den ich bisher hatte.“

Auch Heinrich-Hermann Engemann, Co-Bundestrainer der Springreiter, zollte den Medaillenträgern Respekt: „Wir haben unglaublich guten Sport hier in Balve gesehen. Vier Mal null zu reiten und dann noch das Stechen als Zugabe – das ist eine große Leistung“, resümierte er. Rund 25.000 Zuschauer kamen dieses Jahr nach Balve. Im kommenden Jahr finden die Deutschen Meisterschaften bereits vom 7. bis 10. Mai statt – aufgrund des veränderten Turnierkalenders, der sich an den am 24. Juli beginnenden Olympischen Spielen in Tokio orientiert. 

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Tags: Springen, Deutsche Meisterschaften

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