Hamburg: Kathleen Keller und Daintree siegen in der Grand Prix Kür

Hamburg (fn-press). In Hamburg wurden an diesem Wochenende nicht nur im Parcours Höchstleistungen gezeigt. Auch im Dressurviereck ging es um den Derby-Titel, und das gleich drei Mal.

Der britische Championatsreiter Emile Faurie hat mit großem Abstand und einer Gesamtwertung von 224.44 Punkten das 59. Deutsche Dressur-Derby gewonnen. Seit Kurzem ist er als Bereiter auf dem Hof Kasselmann in Hagen a.T.W. tätig. Im Grand Prix am Freitag, der als Derby-Qualifikation diente, war er noch Zweiter geworden. Dort hatte die Russin Tatyana Kosterina mit der erst neunjährigen Hannoveraner Stute Diavolessa (von Don Frederico – Londonderry) gesiegt. Kosterina, die bei der deutschen Bundestrainerin Monica Theodorescu in Warendorf trainiert, belegte im Finale mit Pferdewechsel den dritten Platz (207.94 Punkte). 
Zweite wurde die Chefin von Emile Faurie, Bianca Kasselmann (213,73 Punkte). „Ich gönne Emile diesen Sieg so sehr, es fühlt sich für mich an, als hätte ich selbst gewonnen“, sagte sie. Ihr Hengst Delatio war mit 218,47 Punkten das erfolgreichste Derby-Pferd. Mit Emile Faurie erzielte der 13-jährige Hannoveraner von De Niro – Rubinstein im Finale das Bestergebnis von 76,529 Prozent. „Es waren drei ganz tolle, richtig gut ausgebildete Pferde dabei. Das hat einen Riesenspaß gemacht“, sagte Faurie. Das dritte Pferd im Bunde war die elfjährige westfälische Stute Escada von Ehrenpreis – Donnerschlag. Sie erzielte 213.79 Punkte. Knapp davor lag Diavolessa mit 213,85 Punkten.

Christina Ellendt im U25-Dressur-Derby vorn

Die 24-jährige Christina Ellendt aus Hamburg hat das Deutsche Dressur-Derby der Altersklasse U25 gewonnen. Im Finale mit Pferdewechsel erzielte sie mit allen drei Pferden das Bestergebnis. Insgesamt kam die Medizinstudentin auf 211.419 Punkte. Mit ihrem eigenen Pferd Doraya S (von Don Frederico - Prince Thatch xx) erhielt sie 71.552 Prozentpunkte. Mit 211.761 Punkten avancierte Doraya auch zum besten der drei Derby-Pferde. 2013 kam die Hannoveraner Stute in den Stall von Ellendts Trainerin Sonja Ellerbrock. „Sie ging bisher dahin nur A-Dressur und keiner wollte sie so richtig haben. Ich habe mich aber gleich in sie verliebt. Dass ich hier mit ihr reiten durfte ist der Wahnsinn und unser bisheriger Höhepunkt“, sagte Ellendt, die vor rund zehn Jahren im Pony-Alter bereits Landes- und Norddeutsche Meisterin war.
Den zweiten Platz belegte die Sportsoldatin Claire-Louise Averkorn, die mit ihrem Condio B (von Contendro I - Willem's As) derzeit in Warendorf zu Hause ist, wo sie mit den Nachwuchsbundestrainern Cornelia Endres und Sebastian Heintze trainiert. Die 22-jährige Averkorn studiert Grundschullehramt, stammt gebürtig aus Nottuln und war mit dem Hannoveraner Condio 2013 und 2015 Team-Europameisterin der Altersklasse U21. „Für mich war es der erste Start in Hamburg, und die Stimmung und das Turnier waren einfach fantastisch“, sagte sie. „Am spannendsten war für mich der Pferdewechsel und mein Pferd in der Prüfung mal ‚von unten‘ zu sehen, das kam bisher noch nicht so häufig vor.“ Platz drei belegte Caroline Wilm (Hamburg), die bereits fünf Mal in Hamburg am Start war und das Finale in den vergangenen beiden Jahren für sich entschied. Sie war erneut mit ihrem Trakehner-Hengst Elfado (von Kostolany - Roncalli xx) angetreten.

Pony-Dressur-Derby an Caroline Lass

Das Deutsche Pony-Dressur-Derby hat am Sonntagmorgen die 14-jährige Caroline Lass aus Mecklenburg-Vorpommern für sich entschieden. Im Finale mit Ponywechsel erreichte sie 4230.5 Punkte. Mit ihrem eigenen Pony Westerhuis Jorik (von Coelenhage’s Purioso) hatte sie bereits die beiden Derby-Qualifikationen am Donnerstag und Freitag für sich entschieden. „Es hat total viel Spaß gemacht!“, schwärmte sie. Für die inzwischen 1.80-Meter-große Lass steht demnächst der Wechsel in die nächste Altersklasse an. „Ein Großpferd für die Junioren-Tour habe ich schon. Leider muss ich dafür mein Pony abgeben, was mir sehr schwerfällt. Wichtig ist es jetzt, ein gutes zu Hause für ihn zu finden.“ Bestes Pony des Finales wurde der elfjährige Dresscode (von Dressman). Seine ständige Reiterin Avena Siemers aus Hamburg belegte mit 4078 Punkten Platz drei im Derby. Zweitbeste Reiterin wurde Christina Gränzdörffer aus Düsseldorf. Ihr Wallach Golden Touch WE (von Hesselteich's Golden Dream) belegte in der Pony-Wertung ebenfalls Rang zwei.

Kathleen Keller und Daintree siegen in der Grand Prix Kür

Der Samstagabend schließt in Hamburg inzwischen traditionell mit der Grand Prix Kür. Zum Sieg in der Prüfung tanzten die deutsche B-Kaderreiterin Kathleen Keller (Diepholz) und ihr 15-jähriger De-Niro-Sohn Daintree. Ihnen folgte in der Ehrenrunde Svenja Peper (Harsefeld) mit Disneyworld auf Platz zwei und Fabienne Lütkemeier (Paderborn) mit Fiero auf Rang drei. Am Samstagmorgen hatte Hartwig Burfeind aus Sandbostel als bester Deutscher mit Fine Spirit den zweiten Platz belegt. Mit Fine Spirit erreichte er 72.706 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte Burfeind die nun neunjährige Hannoveraner Stute von Fidertanz – Niro für das Finale der Nachwuchspferde-Grand-Prix-Serie Louisdor Preis qualifiziert. In diesem Jahr sind die beiden mit Siegen in Grand Prix und Special beim Pferdefestival Redefin in die Grüne Saison gestartet. In Hamburg mussten sie sich lediglich dem späteren Derby-Sieger Emile Faurie mit dem Hannoveraner Lollipop (Lord Sinclair - Welt Hit) geschlagen geben. Die beiden erzielten ein Ergebnis von 74.843 Prozent. Auf Platz drei reihte sich Bianca Kasselmann mit Delatio ein (71.922 Prozent). Fabienne Lütkemeier (Paderborn) und ihr bayerischer Wallach Fabregaz (von Florestano – Ragazzo), das einzige Paar aus dem deutschen A-Kader in Hamburg, wurden mit 71.333 Prozent Vierte.

Tags: Hamburger Derby

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